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Chinesische Schüler üben Step-Aerobic und Tänze

Von Jörg Müller 23.02.2007, 17:39

Dessau/MZ. - Für die 15- bis 18-jährigen Schüler und die fünf Lehrer der Hangzhou Yuhang No. 2 High School ist es die erste Europa-Reise. Sie erwidern damit einen Besuch von Gropius-Schülern im April vergangenen Jahres. "Wir hoffen, dass wir die Kooperation fortsetzen und verstärken können", sagt Schulleiter Lian Xiao. Das Interesse an solchen Partnerschaften sei sehr groß. Und weitere Kontakte sind bereits vereinbart: Im April kommenden Jahres werden erneut Dessauer Schüler nach China reisen, der nächste Gegenbesuch soll 2009 folgen.

Für ihren zehntägigen Aufenthalt haben sich die chinesischen Gäste ein umfangreiches Programm vorgenommen. Nach ihrer Ankunft am Mittwoch unternahmen sie am Donnerstag einen Ausflug nach Berlin. Besonders eindrucksvoll, so Englischlehrer Zhou Jianlin, seien die Überreste der Berliner Mauer gewesen. Am Freitag lernten die Schüler dann das Gropius-Gymnasium kennen: Außer der Deutsch- hatten sie noch eine Musik- und eine Sportstunde. Step-Aerobic und verschiedene europäische Tänze standen bei Sportlehrerin Kathrin Neitzke auf dem Programm. "Ein ungewöhnlicher Unterricht", staunte nicht nur Zhou Jianlin. Als Vertreter der Stadt hieß der amtierende Sozialdezernent Bernd Wolfram anschließend die Besucher aus China offiziell willkommen. Der Nachmittag stand ihnen dann mit ihren Gastgebern - die Schüler sind bei Familien untergebracht - zur freien Verfügung. "Wir werden Dessau angucken und Souvenirs kaufen", sagte Luise Bergmann. "Und abends wollen wir ein bisschen feiern." Die Schülerin der 13. Klasse hatte im vergangenen Jahr an der China-Reise teilgenommen. Die High School in der Sechs-Millionen-Stadt Hangzhou ist allein von ihrer Dimension her mit einem normalen deutschen Gymnasium nicht zu vergleichen: Insgesamt 2 800 Schüler lernen dort - in Klassen mit 56 Schülern. "Und es geht sehr streng zu", sagt Luise Bergmann. "Sie sind von 7 bis 20 Uhr in der Schule." An Deutschland und Europa seien sie sehr interessiert: "Sie fragen sehr viel."

Das kann auch Annegret Knobus nur bestätigen. Die Gropius-Lehrerin ist die Initiatorin des Austausches - sie hatte auf einer Weiterbildung einen chinesischen Kollegen kennengelernt, der den Kontakt zu der High School in Hangzhou herstellte. "Sie sind sehr angenehme Gäste", sagt Knobus, die nur ein bisschen traurig ist, dass die Chinesen wegen ihres großen Programms nicht mehr Zeit in Dessau haben. Denn bereits am Sonnabend reisen sie weiter nach Hannover und anschließend noch in die Niederlande, nach Belgien, Luxemburg und Frankreich. Aber, das sei schon vereinbart, "beim nächsten Mal bleiben sie eine Woche".