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Caravan Center Lehe Caravan Center Lehe: Nach elf Jahren wieder im Job

Von sylke kaufhold 23.05.2013, 17:54
Bildtext Zu den Aufgaben Klaus-Peter Hoffmanns im Caravan-Center Lehe gehört neben der Werkstattarbeit auch die Verkaufsvorbereitung und Aufbereitung der Fahrzeuge.
Bildtext Zu den Aufgaben Klaus-Peter Hoffmanns im Caravan-Center Lehe gehört neben der Werkstattarbeit auch die Verkaufsvorbereitung und Aufbereitung der Fahrzeuge. sebastian Lizenz

dessau/MZ - Aufgegeben hat Klaus-Peter Hoffmann noch nie, das kommt für ihn nicht in Frage. Im Jahr 2001 verlor er seine Arbeit und fand seitdem trotz verschiedener Qualifizierungs- und Eingliederungsmaßnahmen keinen festen Job wieder. Hoffmann hangelte sich von Nebenjob zu Nebenjob. Aber jetzt haben sich seine Hartnäckigkeit und sein Fleiß ausgezahlt. Seit 1. April ist der alleinerziehende Vater einer siebenjährigen Tochter bei Caravan Center Lehe als Werkstattmitarbeiter und Fahrzeugpfleger tätig. Mit einem richtigen Arbeitsvertrag.

Vorbild für Tochter

„Das ist für uns ein schönes Beispiel, dass auch eine elfjährige beschäftigungslose Zeit beendet werden kann“, sagt Jobcenterchef Jens Krause bei einem Besuch im Caravancenter. Klaus-Peter Hoffmann freut sich über seinen Vertrag, sieht es aber auch pragmatisch. „Das ist jetzt mehr Arbeit und weniger Zeit für mich, aber ich kriege das alles unter einen Hut.“ Seine Sorge gilt vor allem seiner Tochter, die im August eingeschult wird. „Für die kann ich jetzt ein Vorbild sein und ihr endlich auch ein bisschen mehr bieten“, beschreibt er den für ihn größten Vorteil seines neuen Jobs.

Das Caravancenter indes kennt er schon lange. Vor zwei Jahren hat er dort eine Nebentätigkeit aufgenommen. „Zum Saisonbeginn stieg der Arbeitsaufwand bei uns stark an und ich brauchte einen Mitarbeiter“, erklärt Firmenchef Guido Lehe. Diesen zu finden, sei nicht so einfach. Denn für lange Einarbeitungen sei in der Saison keine Zeit. „Da lag es nahe, Herrn Hoffmann einzustellen, der sich bestens hier auskennt und eingearbeitet ist.“

Hoffmann ist Allrounder

Dass der „Neue“ bereits auf die 60 zugeht, sieht Lehe keinesfalls als Nachteil. „Er wirkt viel jünger“, schmunzelt er, um ernsthaft hinzuzufügen, dass Klaus-Peter Hoffmann fleißig, zuverlässig und vielseitig einsetzbar sei. „Er ist ein Allrounder“, lobt der Chef.

Das Caravan-Geschäft ist ein Saisongeschäft. Deshalb müsse voll und ganz auf die Mitarbeiter Verlass sein. Hoffmann passt diesbezüglich in das jetzt sechsköpfige Team.

Bis Oktober läuft sein Arbeitsvertrag. Und bis dahin unterstützt das Jobcenter seine Beschäftigung mit einer großzügigen Förderung, indem es 70 Prozent des Bruttoentgeltes zahlt. „Das ist die absolute Höchstsumme und eine Ausnahme“, erklärt Jens Krause. „Aber aufgrund seiner Familiensituation ist es uns dies wert gewesen.“ Für die Zeit nach dem Oktober will das Jobcenter mit dem Arbeitgeber eine neue Lösung für eine Weiterbeschäftigung finden. „Wir werden weiter fördern, aber nicht mehr in der Höhe“, so Krause.

Guido Lehe steht einer Weiterbeschäftigung Hoffmanns offen gegenüber. „Wenn es die Lage zulässt“, macht er aber auf die schwierige Situation im Winter aufmerksam. Prinzipiell aber möchte er auf die Mitarbeit Klaus-Peter Hoffmanns nicht mehr verzichten. „Ich hoffe deshalb auch, dass wir eine Lösung finden“.

Der Jobcenterchef beobachtet bei den Unternehmern ein langsames Umdenken, was die Beschäftigung älterer und langzeitarbeitsloser Arbeitnehmer anbelangt. „Es sitzen noch viele motivierte Arbeitslose wie Herr Hoffmann auf der Ersatzbank“, macht er anderen Mut.