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Campingplatz Olympiasee Campingplatz Olympiasee: Wo am Wasser in grüner Idylle die Seele baumelt

Von Alexander Boos 19.08.2004, 16:31

Coswig/MZ. - Bereits seit Anfang der 70er Jahre existiert der abgeschiedene Zeltplatz. Damals entdeckten einige Campingfreunde aus Coswig dieses schöne Fleckchen Erde und schlugen dort ihre Zelte auf. Das wurde ihnen im Laufe der Zeit zur Gewohnheit. Die DDR-Behörden machten dem "wilden Zelten" nicht etwa ein Ende, nein, das Amt für Kultur wurde zwar auf das ungeregelte Treiben am Olympiasee aufmerksam, erklärte das Gelände aber bald offiziell zum Campingplatz.

Insgesamt 100 Standplätze wurden vergeben, die damals unter den Urlaubern heiß begehrt waren. "Schließlich kam man in dieser Zeit doch nur über Beziehungen zu einem Standplatz für Zelt oder Wohnwagen", erinnert sich Bärbel Huth. Die Dessauerin campt schon seit 1980 mit ihrem Mann Axel am Olympiasee. "Wir mögen vor allem das Wasser, die Ruhe und den Wald", verrät das Ehepaar weiter. Die beiden Rentner wohnen mittlerweile ganzjährig als Dauercamper auf dem Platz.

Dieser wurde nach der Wende für ein Jahr von der Stadt Coswig übernommen. Seit 1991 wird er nun von Hartmut Meißner privat betrieben. Er hat seitdem alle Hände voll zu tun. In seinem kleinen Reich fallen immer wieder neue Aufgaben an. So müssen beispielsweise Wege ausgebaut, Plätze angelegt oder Stromkabel verlegt werden. Außerdem kann es auch schon mal vorkommen, dass Klempnerarbeiten zu erledigen sind, und der Müll muss schließlich auch entsorgt werden.

Momentan befinden sich 60 Dauercamper auf dem Gelände. Vor allem Rentner und ältere Naturliebhaber verbringen ihren Campingurlaub dort. "Leider. Man hätte schon gern mehr junge Familien, so ein Kinderlachen fehlt manchmal", findet Meißner.

Dennoch ist der Zeltplatzbetreiber froh über jeden Gast und pflegt ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Campern. Diese lieben vor allem die Abgeschiedenheit und Ruhe des idyllischen Waldstücks und wollen eine erholsame Zeit fernab von der städtischen Hektik auf dem Zeltplatz verbringen.

Den Besuchern werden aber auch viele Freizeitmöglichkeiten geboten. So können zum Beispiel ausgedehnte Wanderungen durch den Wald oder zum Elbufer nach Coswig unternommen werden. Großer Beliebtheit erfreuen sich weiterhin Radtouren durch den Fläming. Auch Pilzsucher und Brombeersammler kommen hier auf ihre Kosten.

Ein Großteil der Gäste reist aus Dessau, Wittenberg, Halle, Bitterfeld und natürlich aus Coswig an. Aber der Olympiasee hatte auch schon Besuch aus Australien, von Holländern oder chinesischen Studenten.

Neben den Dauercampern entscheiden sich nämlich viele Kurzurlauber und Touristen für einen Aufenthalt. Durch die Fertigstellung der Kläranlage im Jahr 2001 ist vor allem für diese Urlauber der Platz noch attraktiver geworden. "Das Abwasser war lange Zeit ein Problem. Zum Glück konnte das nun durch die Anlage geklärt werden", sagt Meißner schmunzelnd.

Ein anderes Problem ist dagegen noch nicht gelöst. Die Stadt Coswig untersagt dem Unternehmer nämlich die Beschilderung seines Campingplatzes. "Von behördlicher Seite wird es da einem aus irgend welchen Gründen schwer gemacht, einfache Leitschilder aufzustellen", beklagt der Unternehmer.

Solche Hinweisschilder würden letztlich noch mehr Menschen an den Olympiasee locken.

Informationen und Anmeldung für Campingfreunde unter Telefon 034903-6 86 08