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Boxen in Dessau Boxen in Dessau: Eine kuriose Persönlichkeit

Von Daniel George 22.11.2013, 20:39
Mathias Zemski (links) und sein Trainer Dirk Dzemski warten schon auf Vito Vendetta.
Mathias Zemski (links) und sein Trainer Dirk Dzemski warten schon auf Vito Vendetta. Daniel George Lizenz

Dessau/MZ - Vito Vendetta also, „The Italian Stallion“, nicht nur Boxer sondern auch Rapper. Zumindest anhand des Künstlernamens und des Lebenslaufs anscheinend eine kuriose Persönlichkeit. Kann man solch einen Gegner überhaupt ernst nehmen? Vito Vendetta, ist das überhaupt sein richtiger Name? „Über so etwas mache ich mir keine Gedanken“, sagte Mathias „Matze“ Zemski am Donnerstagnachmittag auf der Pressekonferenz zur dritten Dessauer Boxnacht und stellte zugleich klar: „Meine Vorbereitung läuft auf Hochtouren. So gut habe ich mich noch nie gefühlt.“ Das gilt es in genau zwei Wochen, am 7. Dezember, unter Beweis zu stellen. Dann nämlich trifft Zemski im Hauptkampf der Dessauer Boxnacht um die Internationale Deutsche Meisterschaft im Superweltergewicht der GBA auf ebenjenen Vito Vendetta.

Nicht gegen Fallobst

Zwölf Kämpfe sollen im Rahmen der dritten Dessauer Boxnacht in der Anhalt-Arena ausgetragen werden: vier Amateurkämpfe, drei Profikämpfe im Schwergewicht und Cruisergewicht sowie der Hauptkampf zwischen Zemski und Vendetta. Hinzu kommt das Europameisterschaftskickboxen zwischen Thomas Neugebauer und Michal Maczka und der letzte Auftritt von Steven Kitzing. „Das war bislang schon ein tolles Sportjahr“, meinte Ralph Hirsch, Sportdirektor der Stadt Dessau-Roßlau, „vor allem in der Anhalt-Arena gab es Weltklassesport zu sehen.“ Und nun also auch Boxen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Kampf zwischen dem Lokalmatador Steven Kitzing und Dalibor Music. Kitzing möchte in zwei Wochen zum letzten Mal als Profi in den Ring steigen und sich vor heimischem Publikum gebührend verabschieden. Leicht wird seine Aufgabe allerdings nicht zu lösen sein.

Im Rahmen der Internationalen Deutschen Meisterschaft der K 1-Profis über dreimal drei Minuten trifft Kitzing mit Dalibor Music auf einen Gegner, der sich vor kurzem den WM-Gürtel beim Battle of Berlin erkämpfen konnte. „Dort wo alles angefangen hat, soll es auch enden“, kommentierte Enrico Schnurre vom PSV 90 Dessau, der die Veranstaltung unter anderem mit dem Sportamt der Stadt Dessau-Roßlau veranstaltet, den letzten Kampf von Steven Kitzing. Schnurre meinte: „Die Gegnersuche war gar nicht so einfach. Steven wollte in seinem letzten Kampf ja auch nicht gegen Fallobst kämpfen.“ Dalibor Music scheint jedenfalls kein Fallobst zu sein. Steven Kitzing wird für seine Titelverteidigung hart arbeiten müssen.

Rap-CD im Gepäck

Stichwort harte Arbeit: „Wir haben uns gut vorbereitet“, sagte Dirk Dzemski vom Magdeburger Boxstall SES, „jetzt hoffe ich natürlich, dass Matze in den nächsten zwei Wochen gesundbleibt..“ Dzemski hat in der Boxwelt schon so einiges erlebt, unter anderem Robert Stieglitz zum Weltmeister gemacht. Als Trainer und Manager des Kötheners Mathias Zemski hat Dzemski nun zunächst einmal nur ein Ziel vor Augen, möchte nicht allzu weit vorausblicken. „Natürlich gibt es da schon Ideen, vielleicht auch im Ausland zu boxen, aber erstmal müssen wir diesen Kampf gewinnen“, sagt er bezüglich der weiteren Laufbahn seines Schützlings.

Über den Gegner hat sich Dirk Dzemski natürlich informiert. Er weiß, dass Vito Vendetta schon seit früher Jugend in Frankfurt am Main lebt und eigentlich auch gar nicht Vendetta mit Nachnamen heißt. Das wäre ja auch zu schön gewesen. „Der will den Titel mit nach Frankfurt nehmen“, sagte Dzemski, „das wird ein Duell auf Augenhöhe.“ Und mit ganz besonderer Einlaufmusik: Vito Vendetta wird wohl seine eigene Rap-CD im Gepäck haben. Mathias Zemski konzentriert sich auf den Kampf.