Bereitschaftsteam im Klinikum Bereitschaftsteam im Klinikum Dessau: Alles bereit für die Silvesternacht

Dessau - Die letzte Nacht des Jahres steht vor der Tür - und allerorten laufen die Vorbereitungen für die Silvesterparty auf Hochtouren. Und für viele gehört das ganz private Silvesterfeuerwerk dazu. Das aber birgt Gefahren in sich, sodass Verletzungen durch Feuerwerksböller keine Seltenheit sind.
Das Dessauer Klinikum hat sich darauf eingestellt und sein Bereitschaftsteam der Unfallchirurgie aufgestockt. „Wir haben in diesem Jahr erstmals einen Oberarzt für plastische und Handchirurgie im Dienst“, erklärt Papuna Tsirekidze, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Für die Behandlung von Explosionsverletzungen steht in der Silvesternacht ein dreiköpfiges Ärzteteam der Unfallchirurgie bereit. Außerdem hat ein komplettes OP-Team, bestehend aus zwei OP-Schwestern, einem Anästhesiearzt und einer Anästhesieschwester, Dienst.
„Egal, was man zündet, es ist Vorsicht geboten“, mahnt der Mediziner
Ein weiteres Team, erklärt Papuna Tsirekidze, ist in Rufbereitschaft. „Damit sind wir gut aufgestellt“, schätzt der Unfallchirurg ein, der an dem Tag auch selbst im Dienst sein wird. Silvester sei er bis 13 Uhr in der Klinik, danach in Rufbereitschaft, erzählt er. Mit dem Einsatz des zusätzlichen Handchirurgen sei es möglich, unterschiedliche Verletzungen parallel zu behandeln.
Eine Zunahme der Anzahl der Explosionsverletzungen oder der Schwere der Verletzungen kann Tsirekidze für das Dessauer Klinikum nicht feststellen. „Auch einfache Wegwerfknaller können schwere Verletzungen verursachen, wenn sie in der Hand explodieren“, macht er deutlich, dass nicht nur illegale China-Böller gefährlich seien. „Egal, was man zündet, es ist Vorsicht geboten“, mahnt der Mediziner.
Die Silvesternacht 2016 verlief für die Dessauer Ärzteteams im Klinikum ruhig. Drei Notoperationen mussten absolviert werden. Aber keine war „feuerwerksbedingt“. In der Notaufnahme wurden Silvester 2016 insgesamt 107 Patienten behandelt. „Mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern“, so der Unfallchirurg. Der Rettungswagen musste 16 Mal ausrücken. Er war bei Herzinfarkt- und Schlaganfallverdachten sowie Knochenbrüchen gerufen worden.
Auch Gesichtsverletzungen können im Dessauer Klinikum behandelt werden
Für den Fall der Fälle ist das Dessauer Klinikum aber nicht nur für die Behandlung von Handverletzungen bestens gerüstet. Dank der im März eröffneten Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie stehen auch für Gesichtsverletzungen, etwa durch Verbrennungen, zusätzliche Experten bereit. Ebenso im Dienst sind in der Silvesternacht ein Augen- und ein HNO-Arzt.
Für Papuna Tsirekidze wird es auf jeden Fall eine Silvesterfeier ohne Alkohol werden. „Aber feiern werde ich trotzdem im Kreis meiner großen Familie“, erzählt der Arzt, der seit 2007 am Dessauer Klinikum arbeitet. Feiertagsdienste gehören für ihn zum Berufsalltag.
Im vorigen Jahr habe er Weihnachten gearbeitet. „Wir wechseln uns immer ab, so dass jeder mal Weihnachten frei hat, das funktioniert gut.“ Jetzt hofft er auf eine ruhige Silvesternacht, ohne Blaulicht und Martinshorn. (mz)
Damit das Feuerwerk zum Jahreswechsel nicht in einer Katastrophe endet, sollten unbedingt folgende Hinweise beachtet werden:
Es sollte nur Feuerwerk mit einer Zulassung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (CE-Zeichen und BAM-Prüfnummer) verwendet werden.
Raketen nie aus der Hand starten, sondern immer aus standsicheren Flaschen, Getränkekisten oder eingegrabenen Rohren
Blindgänger, die nicht explodieren, niemals berühren - auch am Tag danach nicht!
Kleinere Verbrennungen, zum Beispiel an der Hand, sollten gekühlt werden. Größere Wunden lässt man in Ruhe. In jedem Fall sollte die Hand von einem Spezialisten untersucht werden.