Benefizausfahrt "Biker mit Herz" Benefizausfahrt "Biker mit Herz" in Dessau: Über 800 Motorräder werden Sonntag erwartet

Dessau - Der Countdown läuft. Am Samstag schon reisen zehn Biker aus Hamburg an. Mitglieder der Road Captains, auch Biker aus Chemnitz oder Dresden haben sich angesagt. Dessau-Roßlauer Biker sowieso.
Ihr Ziel am Sonntag, 28. April ist der Dessauer Flugplatz. Ab zehn Uhr werden dort - ja nach Wetterlage - um die 800 Motorräder zu sehen sein. Im Pulk zwischen 100 bis 150 Maschinen geht es auf Benefizausfahrt. Es ist die vierte der Dessauer Akteure „Biker zeigen Herz für Kinder“.
Trotz Countdowns sitzen am Mittwoch dieser Woche die Biker Karl-Heinz-Richter und Ingo Ondrey relaxt vor einem Pott Kaffee und freuen sich auf den Tag, der den Dessauer Kitas Wirbelwind eins und zwei und damit mehr als 200 Kindern zu einem neuen gemeinsamen Spielplatz mit Schaukeln verhelfen soll. Alles ist vorbereitet. Eine komplette Crew steht am Sonntag für die gute Sache. Was die wenigsten wissen: Am organisatorischen Part arbeiten seit vielen Wochen viele Helfer fleißig wie die Ameisen.
Die Tippeltappeltour beginnt alljährlich bei den Behörde
Richter und Ondrey sind seit vielen Jahren passionierte Motorradfahrer. Manchmal unternahmen sie auch im Pulk von zehn Leuten einen gemeinsamen Ausflug. Dass aber solche Fahrten nichts mit den Dimensionen ihrer Benefizaktion zu tun haben, mussten sie lernen.
Die Tippeltappeltour beginnt alljährlich bei den Behörden. Im Landesverwaltungsamt mit der Genehmigung der Strecke, die durch zwei Kreise führt. „Sie muss sicher sein“, weiß Richter. Die Polizei schickt am Sonntag ihre Motorradstaffel nach Dessau. Das sind Polizisten aus etlichen Revieren Sachsen-Anhalts, die zum wiederholten Mal die gute Sache kostenlos unterstützen und die von ortskundigen Bikern begleitet werden.
Auf dem Flugplatz werden die Biker kulinarisch von Anhalt-Events versorgt. Das Technische Hilfswerk stellt Technik zur Verfügung. Dass der Start- und Zielpunkt am Flugplatz sein kann, ist so selbstverständlich nicht. Denn dafür muss der Flugbetrieb über mehrere Stunden eingestellt werden. Auf Platzgebühren verzichtet Platz-Eigentümer Stadtwerke darüber hinaus. Die Johanniter schicken Rettungsfahrzeuge, die die Ausfahrer begleiten werden. Einen Kuchenbasar steuert der Behindertenverband bei, dessen Kindereinrichtungen unterstützt werden. Die Stadt hat die Schirmherrschaft über die Aktion übernommen.
So durchschaubar wie möglich wünschen sich die Biker ihre Benefizaktion
Am Eingang des Flugplatzes sorgen viele Helferinnen dafür, die Spenden einzusammeln, die Teilnehmer einzuweisen. Der Tüv Nord bezahlt die Miettoiletten, die für eine solche Veranstaltung erforderlich sind. „Nur auf Musik wird verzichtet“, sagt Richter mit Blick auf Gema-Gebühren. „Wir wollen, dass alle Spenden für die Kinder der Kitas und nicht für Nebenkosten verwendet werden.“
So durchschaubar wie möglich wünschen sich die Biker ihre Benefizaktion, die am Nachmittag in einer Zählaktion beim Dessauer Behindertenverband enden wird. Dort wartet eine Mitarbeiterin der Sparkasse und hilft beim Geldzählen. Unter Polizeibegleitung werden die Biker die Spenden öffentlich auszählen. „Wer helfen oder das beobachten will, ist eingeladen“, sagt Richter. Der Tag ist ein Kraftakt, der Spaß macht. (mz)
Die Benefizausfahrt der Biker führt 50 Kilometer durch den Stadtkreis Dessau-Roßlau und den Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Ab 10 Uhr startet alle 20 Minuten eine Gruppe ab Flugplatz über die B184 nach Lingenau in Richtung Tornau vor der Heide, Salzfurtkapelle, Raguhn und Retzau.
Weiter geht es über Sollnitz nach Mildensee und von dort aus über die Oranienbaumer Chaussee zurück zum Flugplatz. Teilnahmegebühr: 10 Euro pro Person. Zuschauer können eine Spende beisteuern.