Baustelle Kavalierstraße: Baustelle Kavalierstraße in Dessau: Museumskreuzung soll am Montag freigegeben werden

Dessau - Es kocht, brodelt und dampft. Und riecht förmlich nach Baustelle. Ob die zähflüssige, heiße Pampe nun maschinell vor den Walzen des Fertigers ausgebreitet oder per Muskelkraft aus den Karren gekippt wird - Asphalt hat sein eigenes Aroma. Und die Dessauer Museumskreuzung ist gegenwärtig voll davon.

Für zwei Wochen ist die klassische Hauptschlagader der Innenstadt voll gesperrt. Das Herz aber pocht kräftig: Bauarbeiter vom Asphaltkocher, Pflasterer bis zum Gartenbauer verrichten genau getaktete Aufgaben nebeneinander. Im Zuge der Neugestaltung Kavalierstraße stehen aktuell Arbeiten an den Straßenbahnanlagen und -gleisen an sowie Reparaturen der auf die Kreuzung einmündenden Straßen.

Die Straßenbauer haben in der ersten Woche die marode Deckschicht abgefräst und bauen jetzt den neuen Asphalt ein. Die neue Schwarzdecke wird vier Zentimeter stark. „Es läuft prima“, ist Andreas Sanow, Bauleiter Straßenbau für die Stadt Dessau-Roßlau, zufrieden. Am Freitag sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Nach der Fahrbahnmarkierung wird am Wochenende aufgeräumt und saubergemacht. „Und am Montagvormittag ist die Wiederfreigabe der Museumskreuzung auf der Franzstraße und Askanischen Straße für den Autoverkehr geplant.“

Dann hat die Kreuzung wieder drei voll funktionstüchtige Straßenarme. Die Kavalierstraße bleibt weiter Baustelle. Bis Ende November soll das Großprojekt fertig sein. Es geht also in die letzte Runde. Aktuell brummt der Ausbau der Wege und Plätze auf der Stadtparkseite zwischen Museums- und Postkreuzung. Auch hier sind die Bauherren aus der Stadtverwaltung Dessau-Roßlau zuversichtlich, was den Termin angeht. Was dann noch kommt, sei nur noch Kosmetik, meint Philipp Sitte, Referent der Beigeordneten für Stadtentwicklung Christiane Schlonski.

Nicht allein aufgehübscht, sondern gänzlich neugestaltet wird der Platz vor der Ladenstraße zum früheren Magnet-Kaufhaus. Anstelle einstiger Hochbeete und Sträucher entsteht ein so genannter Blütenhain. Barrierefreie Wege verbinden verschiedene Ebenen und Sitzgelegenheiten stufenlos miteinander. Im Hain sollen 22 Zierbirnen blühen, duften und Schatten spenden.

Parallel zum Straßen- und Wegebau laufen auf der Museumskreuzung/Kavalierstraße Arbeiten für die Straßenbahn. Damit verbunden ist Schienenersatzverkehr bis zum Hauptbahnhof. „Das ist eine besondere Herausforderung“ - räumt Torsten Ceglarek ein, Geschäftsführer der Dessauer Verkehrs GmbH (DVG).

Das Unternehmen geht zur Hälfte der aktuellen Sperrzeit davon aus, dass der große Plan gehalten wird. Das Gesamtvorhaben betrifft den zweigleisigen Ausbau von 1,7 Kilometern Straßenbahnstrecke von der Kavalierstraße bis zum Hauptbahnhof. Läuft alles weiter wie geplant, soll am 6. November nach der technischen Abnahme zwischen 12 und 14 Uhr der Straßenbahnverkehr zum Bahnhof wieder aufgenommen werden. „Wir sind optimistisch, dass sich dann die Belastungen für die Fahrgäste deutlich minimieren“, so der DVG-Chef.

An der Strecke wurden die Behelfsgleise aus-, die neuen Gleise eingebaut. Nach den Betonarbeiten hat nun der Asphalteinbau begonnen. Über 46 neu gesetzte Masten verläuft eine neue Fahrleitung. Die Bauarbeiten am Busbahnhof laufen parallel. Der Gleisbogen ist installiert, die Busspur im Haltestellenbereich betoniert. Das Umsteigen von Bus auf Bahn werde somit erleichtert. (mz)