Bauhaus-Museum in Dessau Bauhaus-Museum in Dessau: Bund beteiligt sich an Finanzierung

Berlin/Dessau-Roßlau - Die Verschwiegenheit konnte nicht lange gewahrt werden. Bereits kurz nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestages am Donnerstag um 13 Uhr seine bis in die Nachtstunden fortdauernde Arbeit aufgenommen hatte, platzte die Nachricht nach außen: Der Bund finanziert den Neubau des Bauhaus-Museums in Dessau-Roßlau anteilig mit 12,5 Millionen Euro. Damit ist der Bau, um dessen Standort im Dessauer Stadtpark es bis zuletzt Kontroversen gab, finanziell gesichert. Insgesamt soll die Errichtung des Hauses, das die weltweit zweitgrößte Bauhaus-Sammlung präsentieren wird, 25 Millionen Euro kosten. Die anderen 12,5 Millionen Euro trägt das Land Sachsen-Anhalt.
Nicht allein über das Dessauer Museum hat die Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses am Donnerstag entschieden, sondern auch über den Erweiterungsbau des Bauhausarchives in Berlin mit anteilig 27,6 Millionen Euro. Neben Berlin und Weimar, in dem 2016 mit dem Neubau eines Museums begonnen werden kann, soll Dessau-Roßlau 2019 als ein prominenter Austragungsort des Jubiläums 100 Jahre Bauhaus punkten.
Weg ist frei für den Neubau des Bauhaus-Museums
„Das ist eine gute Nachricht für Dessau-Roßlau, Sachsen-Anhalt und das gesamte Bauhaus-Erbe“, sagte der Kultusminister von Sachsen-Anhalt, Stephan Dorgerloh (SPD). „Mit dieser Entscheidung bekommen wir zum Bauhaus-Jubiläum 2019 die Möglichkeit, unsere reichen Sammlungsschätze auch in einem angemessenen Rahmen zu präsentieren und so die Entwicklung Sachsen-Anhalts zu einem herausragenden Kulturstandort voranzutreiben“. Dorgerloh dankte den Parlamentariern „und allen, die den Weg für den Neubau des Bauhaus-Museums in Dessau-Roßlau frei gemacht haben“.
Zu diesen gehört auch der vormalige Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, Philipp Oswalt, der im Frühjahr auf Betreiben der Landesregierung aus dem Amt gedrängt wurde. Oswalt, in dessen Team die Idee eines Bauhausmuseums 2009 geboren wurde, sagte: „Ich freue mich sehr, dass nach fünf Jahren großen Engagements seitens der Stiftung und ihrer Mitstreiter die Idee des Bauhausmuseums Dessau verwirklicht wird. Es war kein einfacher Weg. Anfangs wurde meine Idee nur von der Stadt Dessau und Privaten unterstützt, die Landesregierung hatte 2011 das Vorhaben zunächst beerdigt.“ Zuletzt gehörte Oswalt zu den vehementen Gegnern des Standortes im Stadtpark. Er zog einen Bau in Bauhausnähe vor.
Eröffnung ist 2019 vorgesehen
Auch die neue Stiftungsdirektorin Claudia Perren bedankte sich. „Wir freuen uns sehr über die Entscheidung“, teilte sie mit. Nun gehe es „unverzüglich um die Umsetzung bis 2019“. Im Januar 2015 soll der zweistufige internationale Architekturwettbewerb für den Neubau ausgelobt und im Herbst entschieden werden. Die Eröffnung des Bauhaus-Museums sei „rechtzeitig“ zum Jubiläum 2019 vorgesehen. (mz)