Basketball-Oberliga Basketball-Oberliga: Alles halb so wild

dessau/MZ - Christian Damm wollte es eigentlich nicht glauben. „Wir sind drin, wir sind wirklich dringeblieben?“, rief der Präsident und Trainer von Justabs Halle quer durch die Sporthalle des Philanthropinums. Drüben, auf der anderen Seite, reckten sich bei den drei mitgereisten Fans aus der Saalestadt die Daumen nah oben. Ja, es stimmte: Justabs Halle war drin.
In den Play-offs ermitteln die vier besten Mannschaften der regulären Saison den Landesmeister und Aufsteiger in die 2. Regionalliga.
Gespielt wird in zwei Runden jeweils im Modus „Best of three“ , die Mannschaft, die zuerst zwei Sieg erreicht hat, entscheidet dabei die Serie für sich.
Der BC Anhalt trifft im ersten Halbfinale auf den USC Magdeburg, im anderen Duell stehen sich der MSV Börde Magdeburg und der VfL Kalbe/Milde gegenüber.
Der BCA tritt zunächst am 9. März in Magdeburg an, am 15. März dann daheim. Spiel drei wäre am 23. März wieder in Magdeburg.
Auch Ahrens fehlt
Es hat schon wenig spannendere letzte Spieltage in der Basketball-Oberliga Sachsen-Anhalt gegeben als den der Saison 2013/14. Vier Mannschaften kämpften am Sonnabend parallel noch um den Klassenerhalt, die mit den geringsten Erfolgsaussichten dabei hieß Justabs Halle. Doch nach dem überraschenden 89:80-Auswärtssieg am Samstagabend in Dessau beim BC Anhalt jubelten ausgerechnet die Hallenser. „Sie haben es sich mit ihrem Auftritt heute hier auch verdient“, meinte BCA-Spielertrainer Martin Weidig, der damit jedoch die Leistung seiner Mannschaft nicht abwerten wollte. „Für uns“, meinte Weidig, „ist heute einfach nicht mehr dringwesen.“
Gleich sechs Spieler - kurzfristig auch noch Stefan Ahrens - fielen beim BCA aus. Mit Robert Ralph, Nicky Günther, Hans-Peter Weidig und David Ziegler mussten vier Akteure aus der zweiten Mannschaft aushelfen. Schnell wurde zudem am Sonnabend mit Blick auf die Ergebnisse in den anderen Hallen klar: Nur für Justabs ging es an diesem letzten Spieltag vor den Play-offs noch um etwas: Der BC Anhalt würde - egal ob Sieg oder Niederlage - die reguläre Saison als Tabellenvierter beenden.
„Doch ich muss allen Jungs trotz der Niederlage ein Kompliment machen, sie haben alles gegeben“, freute sich Weidig. Er war es auch, der mit insgesamt 15 Punkten in den ersten beiden Vierteln sein Team im Spiel hielt. Hinzu kam ein reboundstarker Robert Ralph, der zudem auch noch im Abschluss Stärken zeigte. Die Partie war nach dem ersten (15:16) und dem zweiten Viertel (38:38) absolut ausgeglichen. Das lag auch an Florian Heinrich. Der Justabs-Schütze fügte seiner Historie von starken Auftritten in wichtigen Spielen ein weiteres Kapitel hinzu: Seine 29 Zähler waren unverzichtbar für die Gäste, die sich mit einem 9:1-Lauf kurz vor dem Ende des dritten Spielabschnittes auf 63:58 absetzen konnten und fortan die Führung nicht mehr abgaben. „Als es wichtig wurde, haben sie getroffen“, meinte BCA-Routinier Matthias Brucksch. Den Dessauern ging Saft und Kraft aus, Halle kämpfte mit letztem Einsatz um den Klassenerhalt. Und wurde belohnt.
Drei Siege machen Unterschied
Unglücklicher zweiter Absteiger wurde am Sonnabend der BBC Halle. Kuriosum: Sieben Siege reichten für den BBC nicht zum Klassenerhalt, drei mehr aber für den BC Anhalt für die Play-offs. In denen treffen die Dessauer Korbjäger nun am kommenden Wochenende in einer „Best of three“-Serie auf den Tabellenführer USC Magdeburg. „Wir sind heiß auf die Play-offs“, meinte Martin Weidig, „jetzt geht die Saison noch einmal komplett von vorn los.“