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Babyschwimmen Babyschwimmen: Kurzer Tauchgang trainiert Reflexe

Von Rita Kunze 01.03.2001, 21:26

Bernburg/MZ. - Der Kurs unter Anleitung einer Physiotherapeutin ist zwar keine neue Erfindung, doch stets eine Frage, welche Krankenkasse ihn anbietet. Ende März soll ein neuer Kurs der IKK stattfinden, für den bereits jetzt zahlreiche Anmeldungen vorliegen.

Selig lächelnd lässt sich die kleine Vanessa vom warmen Wasser tragen, während ein paar Meter weiter ein "Mitschwimmer" seinen Protest gegen die Übungen lautstark kundtut. Am Beckenrand halten Väter und Großväter die Kameras im Anschlag, warten auf den richtigen Moment, um die ersten Schwimmbewegungen des Nachwuchses für die Zukunft fest zu halten.

Immer mittwochs ist Babyschwimmen in der Schwimmhalle, und der Kurs der Innungskrankenkasse ist stets gut besucht. Etwa zehn Mütter halten im Nichtschwimmerbecken ihre Kinder auf den Händen, wiegen sie im 33 Grad warmen Wasser sanft hin und her. Das stärkt die Rücken- und Bauchmuskulatur, erklärt Kathrin Ströfer, die als Physiotherapeutin den Kurs leitet. "Wenn die Babys auf dem Rücken liegen, lernen sie die Beine anzuziehen und den Kopf zu halten. Liegen sie auf dem Bauch, trainiert das die Rückenmuskulatur." Bunte Bälle, die auf dem Wasser schwimmen, verleiten zum Greifen. Dabei wird gleichzeitig das Gleichgewicht geschult.

"Es macht einfach Spaß", sagt Stefanie Kupka, sieht ihren kleinen Sohn an und zählt langsam bis drei. Dann taucht sie gemeinsam mit dem Filius für einen Moment unter. Finn scheint es zu gefallen. Ohne einen Mucks lässt er sich durch das Wasser heben. Er ist das erste von drei Geschwistern, das dieses frühe Training bekommt. "Aber ich hab's schon weiter empfohlen", sagt Frau Kupka, die regelmäßig zum Babyschwimmen kommt und sich nicht scheut, ihr Kind ins Wasser zu tauchen. "Damit kann man die Atemschutzreflexe üben", erklärt die Physiotherapeutin. Zugleich würden die Kinder die Angst vor dem Wasser verlieren.

Kerstin Koch macht sich sogar aus dem Nachbarkreis auf den Weg in die Bernburger Schwimmhalle, um mit ihrer acht Monate alten Tochter zu üben. "Ich hoffe, dass dann ihre Bewegungen besser werden und sie vielleicht schon eher sitzen kann", sagt sie. Auf jeden Fall macht es Spaß. Das sieht man der kleinen Vanessa auch an, die jede Art von Bewegung mit einem Lächeln absolviert. Sobald ihr kleines Quietsch-Spielzeug im Wasser eigene Wege geht, will sie hinterher.

Das Babyschwimmen ist keine neue Erfindung: "Das haben wir schon in unserer Ausbildung gelernt", sagt Kathrin Ströfer, die seit mehr als zehn Jahren als Physiotherapeutin arbeitet. "Das Problem ist nur, wer bietet es an?" Mit Unterstützung der Freizeit GmbH könne man in Bernburg einen solchen Kurs durchführen, und für den nächsten, für Ende März vorgesehen, liegen schon wieder viele Anmeldungen auf dem Tisch.