Ausstellung Ausstellung: Manfred Dietrich will lebendige Bilder
Coswig/MZ. - Als "eingebettet in zwei Komplexe, die beide mit ,pr'' beginnen, nämlich pralles Leben und Probleme", beschreibt der Leiter des Coswiger Museums, Karl Schmidt, bei der Ausstellungseröffnung die Themen des Künstlers Manfred Dietrich.
Schon zum dritten Mal sind Werke des ortsansässigen Malers im Coswiger Museum zu beschauen. Diesmal werden Werke, vornehmlich Ölbilder und Keramiken, aus seiner Schaffensperiode zwischen 1996 und 1998 vorgestellt.
Strotzend vor Leuchtkraft der Farben, sind seine Bilder aufdringlich und eindringlich. Sein bewusstes Variieren der bildbeherrschenden Farbtöne grün, blau und rot verleiht den Bildern schon "durch die Coloration eigene Lebendigkeit", wie es der Künstler ausdrückt.
betitelt der Künstler seine schwermütigen Werke. Vielfach lässt er sie auch "Ohne Titel" stehen und macht auf den Bildern mit Hilfe von gemalten Zeitungen, auf die mit großen Lettern die angeklagten Notstände, wie "Sozialabbau" oder "Diäten erhöht" geschrieben stehen, auf gesellschaftspolitische Probleme aufmerksam.
"Total aus dem Leben gegriffen", sagt Dietrich, seien seine Themen, so sei auch er schon arbeitslos gewesen und könne sich gut in die Lage der Betroffenen versetzen.
Als Kontrastprogramm lassen sich seine anderen Bilder sehen. Pralle rosa Frauenkörper, nackte Haut und wallende Haare dominieren seine optimistischen Bilder in kräftigen Farben. Madonnenhafte Gesichter, holzschnittartige Körperformen und teilweise kubistisch anmutende Verzerrungen zeigen die Bandbreite der Stile, die Manfred Dietrich dabei bewusst ausschöpft.
Neben seinen Bildern sind in der Ausstellung im Coswiger Museum auch Keramikarbeiten des Malers zu bewundern. Allerdings gibt er unumwunden zu, gehöre seine Liebe seit "zehn Jahren intensiv", der Malerei.
Wer sich selbst ein Bild vom Wirken Manfred Dietrichs machen möchte, kann dies noch bis Ende Mai im Coswiger Museum.