Ausstellung der Miniaturwunderwelt: Ausstellung der Miniaturwunderwelt: Von Dessau nach Wörlitz in 18 Metern

Dessau - Hier wird gerade ein Haus abgerissen, nebenan bekommt der Schrottplatz eine Lieferung. Und sieben Züge fahren automatisch auf der „Boxbergstraße“. - Augen werden sich nicht satt sehen können am 28. und 29. Oktober, wenn der Arbeitskreis Modelleisenbahn Dessau zur Ausstellung einlädt. Dann sind die Miniaturwunderwelten wie die „Boxbergstraße“ zu sehen.

Im Dessauer Vereinsdomizil in der Askanischen Straße 152 (unterhalb der Brauereibrücke) herrscht seit Wochen emsige Aufbauarbeit. Gerade, sagt Manfred Adam, ist der dritte Teil der Boxbergstraßen-Anlage fertig geworden. Die Häuser sind alle selbst gebaut.

„Da wird vor Ort gefahren, fotografiert, nachgemessen, hinterher Skizzen gemacht und gebaut.“ Manchmal dienen Fotos als Vorlage. So auch bei der Anlage „Dessau-Wörlitzer Eisenbahn“, die Achim Oelschläger mit aufgebaut hat. Bedienen, so wie der Dessauer es sich gewünscht hatte, kann er sie nun nicht mehr.

Vor wenigen Tagen ist er überraschend gestorben. Noch beim MZ-Besuch hatte der 82-Jährige auf die vielen Details hingewiesen. 18 Meter ist die Anlage lang, doch auf voller Länge passt sie nicht ins Vereinsdomizil.

Und doch werden die Besucher eine Vorstellung davon bekommen, wie die Fahrt von Dessau nach Wörlitz verläuft. Zum Teil auch ist es eine Fahrt durch die Geschichte, weil manches an der Modellbahnstrecke heute längst abgerissen ist.

Aber auch verschiedene andere Modelleisenbahnen in den Nenngrößen H0, H0e, H0f und TT zeigen die Modelleisenbahner. Durchweg sind es Männer, die dem Virus Eisenbahn verfallen sind. Fabian Gatz ist mit 17 der Jüngste.

Doch allen ist gleich, dass sie in Kindertagen das erste Mal eine Modelleisenbahn geschenkt bekamen. Sie sind Schaltschrankbauer, Maler, Eisenbahner, Tischler von Beruf oder wie Fabian Gatz angehender Elektroniker. Weshalb zum Teil auch neue Zeiten bei den Modelleisenbahnen Einzug halten: Sie werden gesteuert per Handy-App.

Zweimal die Woche treffen sich die 17 Vereinsmitglieder in ihrem Domizil. Manche, wie Manfred Adam, bauen am liebsten Zuhause. Weil dort mehr Ruhe herrscht, wenn Adam beispielsweise nur halbe Kümmelkörner große Maiskolben auf ein Maisfeld setzt. Das Miteinander im Verein will er aber nicht missen, „das ist eine tolle Ergänzung“.

Der Verein präsentiert am Wochenende auch eine kleine, sehr liebevoll gestaltete Feldbahn-Schauanlage und konnte als besonderen Hingucker die private „Flinsberger Kleinbahn“ einladen.

Nach Motiven aus den 1930er Jahren gestaltet, wird sie dieses eine Mal in Dessau zu sehen sein. Doch nicht nur geschaut und gestaunt werden kann, auch Schnäppchenjäger kommen auf ihre Kosten: Verschiedenes Modellbahnmaterial wird im Angebot sein. (mz)

Modellbahnausstellung, 28. und 29. Oktober, Askanische Straße 152, Dessau, 10 bis 18 Uhr.