Ausschreibung gestartet Ausschreibung gestartet: Weshalb Dessau-Roßlau den Gründerpreis auf 2021 verschiebt

Dessau-Roßlau - Bedingt durch die Corona-Pandemie wird die Stadt für das Jahr 2020 keinen gesonderten Gründerpreis vergeben. Stattdessen soll die nunmehr dritte Verleihung der noch jungen Auszeichnung für Unternehmensgründer erst im Mai oder Juni des kommenden Jahres erfolgen und dann zugleich für 2020 und 2021 gelten. Die Bewerbungsphase für den Wettbewerb hat am 1. Oktober begonnen und endet laut Stadt mit dem 31. März 2021.
Ursprünglich sollte der Gründerpreis 2020 im November beim jährlichen Wirtschaftsforum verliehen werden. Wegen Corona fällt die Veranstaltung jedoch aus. Hinzu kommt, dass der geplante Bewerbungsbeginn im Frühjahr aufgrund des Lockdowns und der schwierigen Lage der Wirtschaft verschoben wurde. Um interessierten Gründern dennoch ausreichend Zeit für eine Bewerbung einzuräumen, habe man sich gegen eine Verleihung noch in diesem Jahr entschieden, begründete Katrin Hochberger, die im Amt für Wirtschaftsförderung federführend verantwortlich ist für die Vergabe der Auszeichnung.
Unterstützt und ausgelobt wird der Gründerpreis der Stadt Dessau-Roßlau neben den Wirtschaftsförderern noch vom Wirtschafts- und Industrieclub Anhalt (WIC), den Wirtschaftsjunioren Dessau, der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, der Hochschule Anhalt sowie der Stadtmarketinggesellschaft.
Um den neuen Wettbewerb offiziell anzukündigen, trafen sich die Projektpartner am Montag bei den Vorjahressiegern, der Pension Schlafgut, in der Brauereistraße 11. Die Inhaber Linda Pieczonkowski und Falko Müller-Pieczonkowski haben ihre 2.000 Euro Preisgeld inzwischen in die Außenanlagen rund um die renovierten Baracken eines ehemaligen Lehrlingswohnheims investiert. „Dazu haben wir den Lockdown genutzt, durch den uns hohe Verluste entstanden sind“, so Müller-Pieczonkowski. Inzwischen zähle man aber wieder 200 Übernachtungen im Monat und blicke auf einen guten Sommer zurück.
„Die Jury hat im vergangenen Jahr mit Ihnen eine gute Wahl getroffen“, lobte Carsten Reinsdorf, stellvertretender Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, die gute Entwicklung der Pension trotz der aktuell schwierigen Bedingungen. Beispiele wie dieses seien auch der Grund, warum man sich entschlossen habe, den Preis trotz allem zu verleihen. Man wolle daher gerade diejenigen würdigen, die Corona getrotzt oder für sich genutzt haben, ergänzte Katrin Hochberger.
Die Entscheidung, Wettbewerb und Verleihung nach hinten zu verlegen, verteidigte dabei WIC-Präsident und Jury-Mitglied Mirko Kirschner. „So haben infrage kommende Unternehmen ausreichend Zeit, sich für eine Teilnahme zu entscheiden“, erklärte er. „Daher hoffe ich auf eine größere Anzahl von Bewerbern.“ 27 Bewerbungen zählte die Stadt in der vergangenen Runde.
Gesucht werden auch dieses Mal interessante Gründer, die ihre Unternehmen nach dem 31. Dezember 2017 an den Start gebracht haben. Die Teilnehmerunterlagen finden sich im Netz unter gründen-in-dessau.de. Neben einem Preisgeld winkt dem Gewinner auch eine Jahresmitgliedschaft bei den Wirtschaftsjunioren. (mz/sal)