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Ausgrabung Ausgrabung: Meißener und Prager Groschen dabei

04.04.2003, 16:29

Aken/Halle/MZ/ch. - Darauf deutet eine erste fachliche Einschätzung hin, die Dr. Ulrich Fach aus Zerbst, Experte für alte Münzen Mitteldeutschlands, vorgenommen hat. Dr. Fach hat vorab eine kleine Zufallsauswahl der Fundstücke bearbeitet.

Es handelt sich mehrheitlich um Münzen, die zu den so genannten Meißener Groschen gehören. Auch einen Prager Groschen konnte Dr. Fach identifizieren. Die bislang bearbeiteten Münzen sind alle in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts geprägt worden. Das jüngste Exemplar, ein Freiberger Kreuzgroschen des Markgrafen Wilhelm, stammt aus der Zeit zwischen 1396 und 1405.

Der Akener Münzschatz lag in einem Tongefäß. Bei Erdarbeiten hatte die Baggerschaufel den oberen Teil des Gefäßes zerstört. Die untere Hälfte mit Münzen darin hatten Mitarbeiter des Landesamtes für Archäologie im Block geborgen und mit nach Halle genommen. Dieser Block wird gegenwärtig in der Restaurierungswerkstatt des Landesamtes untersucht. Es zeigt sich deutlich, dass es sich um ein rundbodiges Gefäß, einen so genannten Kugeltopf, handelt.

Unklar ist, wer diesen Schatz - nach damaligen Verhältnissen ein Vermögen - in der Silberstraße versteckt hat. Noch spannender ist natürlich die Frage, warum der Besitzer nicht mehr dazu gekommen ist, seinen vergrabenen Schatz zu heben. Hat der Krieg um Aken seinen ursprünglichen Plan durchkreuzt?