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Ausbildungsvermittlung im Arbeitsamt Dessau Ausbildungsvermittlung im Arbeitsamt Dessau: Andrang auf freie Stellen

Von Heidi Thiemann 28.08.2003, 20:20

Dessau/MZ. - Am Morgen, berichtet Marianne Mansfeld, wurde einer Gruppe junger Leute über das Berufsfeld Gärtner / Landschaftsgestalter ausführlich informiert. Die neun Jugendlichen, schätzt sie ein, waren sehr motiviert. Und sie denkt, dass sie einen Ausbildungsvertrages abschließen werden.

Hoffnung auf eine Lehrstelle hegt auch der 16-jährige Ronny. Mit "mal sehen", wartet er erst einmal die Angebote ab. Denn auf alle seine bisher abgeschickten Bewerbungen für verschiedene Berufe hat der Realschüler nur Absagen erhalten. Konkreter sieht es da bei der bereits 23-jährigen Nancy aus. Krankenpflegerin möchte sie werden. Ab Februar soll es mit der Ausbildung klappen, meint sie freudig. Doch ihre Mutter, die neben ihr steht, ist skeptisch: "Erstmal musst du ein unterschriebenes Papier in den Händen halten."

Im Arbeitsamtsbezirk Dessau, sagt Markus Behrens, im Amt für Ausbildungsfragen zuständig, gibt es zur Zeit noch über 1000 unversorgte Bewerber. "Besonders am Herzen liegen uns dabei die diesjährigen Schulabgänger." Der größte Teil dieser hat einen Realschulabschluss in der Tasche. Neben Donnerstag noch rund 300 betrieblichen Ausbildungsstellen, hatte das Amt den jungen Leuten noch 335 weitere Plätze anzubieten, die im Rahmen des Ausbildungsplatz-Programmes-Ost bzw. des Landesergänzungsprogramms vom Ausbildungsring der IHK und dem handwerklichen Ausbildungsverein vermittelt werden. Außerdem gibt es noch schulische Ausbildungsgänge. Weiterhin werden berufsvorbereitende Maßnahmen angeboten, damit die jungen Leute möglichst im nächsten Jahr eine Berufsausbildung starten können.

"Wir hoffen, dass wir im September alle freien Stellen besetzt haben", sagt Behrens, der aber weiß, dass selbst alle im Arbeitsamt vorhandenen Stellen nicht für alle Bewerber im Arbeitsamtsbezirk ausreichend sind. Deshalb läuft auch die überregionale Vermittlung unvermindert weiter, etwa über das Arbeitsamt Nagold, mit dem Dessau schon lange partnerschaftlich verbunden ist.

Dass jetzt - nachdem das Ausbildungsjahr schon begonnen hat - noch relativ viele freie Ausbildungsstellen vorhanden sind, führt Behrens darauf zurück, dass sich die Betriebe - vor allem aus wirtschaftlichen Gründen - später als in Vorjahren entschlossen haben, auszubilden. Im Juli und August hatte das Amt noch einmal kräftig die Werbetrommel gerührt. Die Unternehmen, sagt der Mann vom Arbeitsamt zum Ergebnis, würden ihre Verantwortung wahrnehmen und Jugendlichen eine Möglichkeit zur Berufsausbildung geben.

Nicht nur seit Donnerstag übrigens wurden von 8 bis 18 Uhr die Ausbildungs-Offerten unterbreitet und Jugendliche beraten. Noch die ganze nächste Woche läuft die Last-Minute-Aktion. Wer dann von den jungen Leuten immer noch nicht vermittelt ist, werde vom Amt weiter betreut. Der September, sagt Behrens, "ist eine heiße Zeit". Und hoffentlich erfolgreich.