Stadtverwaltung Dessau-Roßlau Aus Frankreich zum Praktikum ins Dessauer Rathaus
Noch bis Anfang Juli erhält die Studentin Livia Poissenot im Dessau-Roßlauer Rathaus verschiedenste Einblicke. Wie die Französin auf die Stadt gekommen ist und was ihr gefällt.

Dessau-Roßlau/MZ. - Von Frankreich über Lettland nach Dessau-Roßlau. So könnte man den Weg beschreiben, der Livia Poissenot in die Doppelstadt geführt hat. Noch bis Anfang Juli macht die 20-jährige Französin ein Praktikum in der Stadtverwaltung.
Dass ausländische Studenten oder Schüler im Rathaus sind, sagt Ralf Schüler von der Pressestelle, das komme durchaus öfter vor. Aber nur zu einem Kurzbesuch. Dass eine Studentin aus dem Ausland hier ein Praktikum macht, das sei schon selten, stellt er fest. Er denkt, dass das vor allem an der Sprache liege, denn die sei das A und O.
Schon im Kindergarten hat die Französin die ersten Worte Deutsch gelernt
Die Sprache ist bei Livia Poissenot aber kein Hindernis. Im Gegenteil. „Schon im Kindergarten habe ich Deutsch gelernt. In der Schule war Deutsch auch meine erste Fremdsprache“, erzählt sie. Denn die Grenze nach Deutschland sei nicht so weit weg von ihrem Heimatort, „deshalb wollte ich die Sprache lernen“. Und das Fach war dann auch eines ihrer Lieblingsfächer in der Schule.
Mittlerweile studiert sie in Metz, belegt einen deutsch-französischen Studiengang in grenzüberschreitender Kooperation und Kommunikation. Das dritte Studienjahr steht im nächsten Jahr an der Uni in Saarbrücken an.
Livia Poissenot sagt: „Ich kannte die Stadt schon und bin gerne wiedergekommen“
Doch jetzt ist sie in Dessau und macht hier ein Praktikum. Wie sie auf Dessau gekommen ist? „Ich habe Freunde in Dessau. Sie habe ich in einem Urlaub in Lettland kennengelernt“, erzählt sie. „Wir sind in Kontakt geblieben. Außerdem war ich schon einmal in der elften Klasse für fünf Wochen in Dessau. Ich kannte dadurch die Stadt schon etwas. Deshalb bin ich gerne wiedergekommen.“
Das Praktikum im Rathaus mache ihr viel Spaß, denn sie lerne viel - auch manches deutsche Wort oder Sprichwort, das sie noch nicht kannte. Doch vor allem gefällt ihr, dass sie viele Bereiche kennenlernt. So war sie bereits im Büro des Oberbürgermeisters, hat Einblick in das Dezernat erhalten.
Nach der Pressestelle im Rathaus wartet das Stadtarchiv
Bis zum Ende der Woche unterstützt sie die Pressestelle im Rathaus, ist ab Montag dann im Stadtarchiv bei Jana Müller, die dort für den Bereich Gedenkkultur zuständig ist. Ralf Schüler weiß, dass dort zum Beispiel Livia Poissenots Übersetzungshilfe gefragt sein wird.
Auch Schüler selber, der im Rathaus auch für Städtepartnerschaften zuständig ist, hat bereits auf die sprachliche Hilfe der Französin zählen können bei einer Korrespondenz mit der französischen Partnerstadt Argenteuil. „Perfekt“ sei das gewesen.
Dass sie in verschiedenen Bereichen hineinschnuppern kann, gefällt der Studentin
„Ich hatte schon verschiedene Aufgaben“, erzählt Livia Poissenot. So war sie bei Pressegesprächen dabei, hat geholfen, die Social-Media-Kanäle zu füllen, hat Pressemitteilungen bearbeitet oder auch Stellenanzeigen in Internetportalen eingepflegt. „Das gefällt mir. Weil ich noch nicht weiß, was ich nach dem Studium machen will. Hier bekomme ich einen Überblick über vieles.“
Erstaunt ist sie auch, „weil alle gleich Vertrauen in mich und meine Arbeit haben“. Sie glaubt, bei einem Praktikum in Frankreich wäre das anders, könnte sie nicht so selbstständig arbeiten wie hier.
In Dessau fühlt sich die 20-Jährige insgesamt wohl. Sie freut sich auch aufs Wochenende, wenn sie die Stadt ein Stück weiter entdeckt. „Das hilft mir bei meiner Arbeit. Weil ich die Orte dann kenne.“