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Auf Wachstumskurs Auf Wachstumskurs: Bei Hufcor in Dessau werden Trennwände für die ganze Welt produziert

Von Tim Fuhse 19.05.2018, 12:00
Hufcor-Produktionsleiter Barnutz (l.) und Geschäftsführer de Pater (2.v.r.) zeigen Bürgermeister Kuras (2.v.l.) das neue Oberflächenmaterial.
Hufcor-Produktionsleiter Barnutz (l.) und Geschäftsführer de Pater (2.v.r.) zeigen Bürgermeister Kuras (2.v.l.) das neue Oberflächenmaterial. Lutz Sebastian

Dessau - Vorne ein Rattern und laute Schläge auf Blech, hinten maschineller Krach. Es lärmt aus allen Seiten der Werkshalle. „Hier werden bis zu acht Meter hohe Wandstücke produziert“, erklärt Sven Barnutz und fügt an: „Die können einige hundert Kilo schwer sein.“

Sein Blick schweift durch die Halle. Barnutz ist Produktionsleiter der Hufcor GmbH, die im Dessauer Triftweg mobile Trennwände anfertigt. 55 Angestellte und einige Zeitarbeiter formen für Hotels und Konferenzhallen maßgeschneiderte Raumteiler zum Ein- und Ausfahren.

Die Wandstücke aus Dessau gehen an die französische Atlantikküste, in die Ukraine und nach Russland

Dessaus Oberbürgermeister Peter Kuras lauscht den Worten des Produktionsleiters interessiert. „Und wie kriegen sie die dann hier weg?“, möchte der 60-Jährige wissen. Er ist an diesem Vormittag in die Werkshalle gekommen, um sich über die Arbeit des Unternehmens zu informieren. Barnutz erzählt ihm von den Speditionen, die pro Woche rund 150 bis 200 Trennwand-Teile zu Kunden in Deutschland und ganz Europa brächten. Der Standort in Dessau sei ein „Riesenvorteil.“

Die Wandstücke gingen an die französische Atlantikküste, in die Ukraine und nach Russland, aber auch nach Norwegen und Italien. „Und wir sitzen hier genau in der Mitte“, meint Branutz. Seit 1999 produziert die Tochtergesellschaft eines US-amerikanischen Großunternehmens vor Ort.

Aus der Werkhalle geht es durch schmale Gänge zu den Büroräumen. An den Wänden hängen großformatige Fotos von riesigen Konferenzräumen und intimen Sälen mit edler Holzvertäfelung. Sie alle hat der Betrieb mit Trennwänden beliefert. Jüngster „Coup“: Eine Oberfläche, auf der keine Fingerabdrücke haften bleiben. „Wir sind die einzigen in Europa, die diese neue Oberfläche produzieren“, erklärt Geschäftsführer Melle de Pater.

Fachkräftemangel macht scih auch bei Hufcor bemerkbar

Oberbürgermeister Kuras hat der Niederländer überzeugt. „Beeindruckend, was Sie hier machen“, findet er. Er legt Wert auf einen engen Draht zur Wirtschaft und will Firmen wie Hufcor ins rechte Licht rücken.

Das schlechte Bild einiger Bürger störe ihn. „Es stimmt eben nicht mehr, dass es hier keine Arbeit gibt“, meint Kuras und fährt fort: „Wir haben so viel Arbeit, dass wir gar nicht mehr genügend Arbeitskräfte dafür finden.“ Wenn Aufträge abgelehnt werden müssten, weil Firmen das Personal fehlte, sei das schlimm.

Den Fachkräftemangel spürt auch Hufcor bereits. Das Unternehmen finde kaum ausreichend qualifizierte Mitarbeiter, greife deshalb auf Zeitarbeitsfirmen zurück. Dabei hat Geschäftsführer de Pater große Pläne. „Unser Ziel ist es, beim Umsatz dieses Jahr über zehn Millionen Euro zu kommen“, berichtet er. Derzeit bewege sich das Unternehmen im hohen einstelligen Millionenbereich. Für das Jahr 2022 würden rund 18 Millionen Euro Umsatz anvisiert.

Die Werkshalle im Triftweg platzt aus allen Nähten

„Aber das wird nicht nur an diesem Standort passieren können“, meint de Pater. Denn: Die Werkshalle im Triftweg platzt aus allen Nähten. „Wir stoßen von der Größe her an Grenzen“, meint auch Produktionsleiter Barnutz. Ein kompletter Umzug sei aber schwierig, die Halle nicht ohne Wertverlust zu veräußern.

Deshalb prüft Hufcor aktuell Kooperationen mit ortsansässigen Unternehmen. Das könne ein guter Zwischenschritt sein, meint Produktionsleiter Barnutz. Denn: „Wir wollen richtig wachsen in den nächsten fünf Jahren.“

Da ist Peter Kuras ganz Ohr. „Das höre ich sehr gerne“, kommentiert der Oberbürgermeister lächelnd. (mz)