Ärger um Kühnauer Park in Dessau Ärger um Kühnauer Park in Dessau: Dieser Parkplatz gleicht einer Schlaglochwüste

Dessau - Ein Bild sagt manchmal mehr als viele Worte: Und so hat MZ-Leser Dierk Bellwinkel ein aktuelles Foto gemacht vom offiziellen Parkplatz für den Kühnauer Park am Weinbergschlösschen. Der Bildtext von einer „wunderschönen Spiegelung gegenüber liegender Baumstrukturen“ allerdings ist bittere Ironie.
Eine "Zumutung"
Denn in Wirklichkeit, so schreibt Bellwinkel, „ist es eine Seenlandschaft und Schlaglochwüste... entstanden durch Nichtstun der Verantwortlichen über viele Jahre hinweg.“ So lange schon sei der Parklatz für die Besucher des Kühnauer Parks eine Zumutung. Obendrein schmückt sich ein Schild an der Zufahrt noch mit dem Hinweis auf eine Welterbestätte.
Seit 2000 gehören die Schlösser und Parkanlagen des Gartenreiches Dessau-Wörlitz zum Unesco-Weltkulturerbe. Einen potenziellen Bewunderer der einzigartigen Landschaft hat Leser Bellwinkel jüngst in einem Autofahrer mit ausländischem Kennzeichen ausfindig gemacht. „Der ist auf dem Parkplatz ausgestiegen. Hat aber keinen Schritt weiter gemacht.“ Der Unbekannte zog unverrichteter Dinge ab. „Wie können wir das nur zulassen? Die Kulturlandschaft ist doch das letzte, was wir haben.“
Auch der Park selbst verkommt
Auch die Pflege des Parks von Großkühnau lasse arg zu wünschen übrig, findet Dierk Bellwinkel, die Wege seien fast zugewachsen, das gestutzte Strauchwerk grauenvoll verstümmelt. Der Park Kühnau sehe verkommen aus. Hier müsse ein echter Gartenbaubetrieb heran oder noch besser, ein Gärtner eingestellt werden. Im Vergleich dazu geht Bellwinkel das Herz auf, wenn er durch das Luisium wandern könne.
Der Parkplatz in der Burgkühnauer Allee allerdings gehört nicht in die Baulast der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz sondern des städtischen Tiefbauamtes, wie Stadtsprecher Carsten Sauer auf MZ-Anfrage sagte und bestätigte: „Der Parkplatz weist eine ungebundene Befestigung auf.“ Nicht gepflastert oder asphaltiert ist der Platz jedem Wetter ausgesetzt. Größere Senken, hat das Tiefbauamt auf dem „Schirm“, bestünden insbesondere im Zufahrtsbereich zum Parkplatz.
Je nach Zustand beauftragt das Tiefbauamt den Stadtpflegebetrieb mit Reparaturaufgaben. So habe der Bereich Straßenunterhalt aktuell die Stadtpfleger beauftragt, die Fläche neu zu profilieren. Diese Arbeiten sollen jetzt witterungsabhängig im zweiten Quartal vorgenommen werden, informiert Sauer. Ab 1. April also könne der alte Pfützen-Parkplatz unter die Baumaschinen genommen werden, so dass die Besucher vom Kühnauer Park und Weinbergschlösschen danach wieder trockenen Fußes zu ihren Zielen gelangen. (mz)