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Musik Moncrieff liefert einen Soundtrack zum Sommer

Der Singer-Songwriter ist seit Jahren ein Geheimtipp in Irland. Nun bringt der Mann, der sich selbst als ebenso sensibel wie resilient beschreibt, sein erstes Album heraus: „Maybe It's Fine“.

Von Mareike Graepel, dpa 09.05.2025, 07:00
Eigentlich heißt Moncrieff Chris Breheny.
Eigentlich heißt Moncrieff Chris Breheny. -/ Warner Music/dpa

Dublin - So klein die Grüne Insel auch ist, Irland bleibt musikalisch eine Talentschmiede, die ihresgleichen sucht. Frisch aus dem Süden des Landes kommt nun Moncrieff in unsere Ohren. Mit seinem Debüt „Maybe It’s Fine“ wird der Singer-Songwriter sich in die Herzen und Radiosender singen. Im November kommt der Ire für neun Gigs nach Deutschland.

Genre, Song-Anzahl, Länge:

Der derzeit in London lebende Sänger verweigert sich klaren Genregrenzen, ist aber zwischen Soul, R&B und Pop, oft mit elektronischen Einflüssen, zu Hause. Auf dem Album sind zwölf Songs. Dauer: 39 Minuten.

So klingt es:

„Maybe It’s Fine“ ist eine bewegende Sammlung von Ohrwürmern - eine Art Soundtrack zum Sommer. Besonders melodisch und im Kopf und Herz bleiben das am Lagerfeuer auf einer Party beginnende „Something to You“ und das Harry Styles Konkurrenz machende „Hard Feelings“. Der Titelsong „Maybe It’s Fine“ ist ungeschliffener und irgendwie roher als seine bisherigen Songs.

Darum geht es:

Moncrieffs Songs sind von jeher, auf den EPs der letzten Jahren wie nun auch auf dem Debütalbum, stark autobiografisch geprägt. Es geht viel um (unerfüllte) Liebe (zu sich und anderen), zwischenmenschliche Begegnungen, aber auch um Verlust und Trauer. Moncrieff verlor als Teenager seine Schwester und seinen Bruder innerhalb von zwei Jahren. Besonders wichtig sind ihm Themen wie psychische Gesundheit und Selbstfindung.

Der Name:

Eigentlich heißt Moncrieff Chris Breheny – seinen Künstlernamen wählte er, nachdem ein Londoner Banker ihn nach einem emotionalen Auftritt spontan mit einem Bier und Zuspruch aufmunterte. Es war ein Wendepunkt in seiner Karriere. Der Banker hieß Moncrieff mit Nachnamen.

Kollegen:

Für eine BBC-Performance hat Moncrieff bereits den Hintergrundgesang für Adele geliefert. Auch von Elton John und Avicii wurde Moncrieff bereits gefeiert – mit Avicii war gar eine gemeinsame Session geplant, die aber wegen des plötzlichen Todes des DJs 2018 nicht zustande kam.

Werdegang:

Der Mann aus dem County Waterford wuchs auf dem Land auf. Die meisten Jungs dort fanden Musik uncool, spielten eher Hurling, Gaelic Football oder Rugby. Moncrieff hat Jura studiert, bevor er sich komplett der Musik widmete – nach Jahren auf einer reinen Jungenschule für ihn eine regelrechte Befreiung. 

Identität:

Moncrieff sagt über sich auf Instagram: „Ich kann mir die Nägel lackieren, nachmittags Hurling spielen und abends trotzdem in High Heels tanzen.“ In Schubladen will er sich nicht stecken lassen, weder musikalisch noch sexuell.

Hör-Empfehlung:

Der Closer des Albums, „How It Ends“, ist sehr bewegend, „Holding On“ ein Gospel-Song, der das Herz öffnet. Das soulige „Float“ geht ohne Umwege direkt ins Zentrum der Selbstzweifel. Moncrieff selbst sagt dazu: „Ich habe "Float" geschrieben, um mich daran zu erinnern, dass ich genau dort, wo ich bin, mit all meinen Problemen und Unvollkommenheiten, immer genau dort bin, wo ich sein soll. Dieser Song soll helfen, loszulassen und diese Last abzuschütteln.“ 

Für wen sich das Album lohnt:

Für Fans von Harry Styles und Taylor Swift und Freunde von pop-lastigem R’n’B.