Ärger in Grosskühnau Ärger in Dessau Grosskühnau : Geflügehof Oswald wird von den Kunden abgeschnitten
Grosskühnau - Frust in Großkühnau. Die Neekener Straße ist auf halber Höhe zur Sackgasse geworden. Überraschend, weil ohne Ankündigung, wie Uwe Oswald sagt. Er betreibt in der Straße seit 1992 einen Geflügelhof, Futtermittel- und ...
Frust in Großkühnau. Die Neekener Straße ist auf halber Höhe zur Sackgasse geworden. Überraschend, weil ohne Ankündigung, wie Uwe Oswald sagt. Er betreibt in der Straße seit 1992 einen Geflügelhof, Futtermittel- und Landhandel.
Seine Kunden, die aus einem Umkreis von 50 Kilometern kommen, haben seit Dienstag schlechte Karten. Denn eine Umleitung ist nicht ausgeschildert, die Fahrt endet vor der Baustelle. Am Donnerstag ist die Straße schon den dritten Tag dicht. Wie lange noch, kann Oswald nicht sagen. Informiert wurde er nicht.
Ursache für die plötzliche Sperrung ist der Anschluss eines Hauses an das Kanalnetz
Voraussichtlich am Freitag - nach Abschluss der Arbeiten - werde die Vollsperrung der Straße wieder aufgehoben, sagt Carsten Sauer, Pressesprecher der Stadtverwaltung auf MZ-Nachfrage. Die Baustelle sei regulär eingerichtet, erklärt er. Für ein Haus werde der erforderliche Anschluss an das Kanalnetz hergestellt, deshalb ist die Absperrung notwendig. Weil die Straße aber nicht von überörtlicher Bedeutung sei, sei das Sackgassenschild ausreichend, ein Umleitungsschild nicht angemessen, gibt er die Aussage der Verkehrsbehörde wieder.
Doch das Sackgassenschild lässt viele Kunden von Oswald rätseln, wie sie zu ihm kommen können. Manche drehen ganz um. Dabei habe er vor Jahren ganz andere, nämlich gute Erfahrungen gemacht, sagt der Händler. Als in der gesamten Straße gebaut wurde, sei die Stadt sehr besorgt gewesen, wie die Kunden zu ihm gelangen. Damals wurde deshalb eine Umleitung eingerichtet.
Ortsfremde finden den Weg zum Geflügelhof nicht
Udo und Ute Enke, die Stammkunden im Landhandel sind, sagen: „Wir wissen zwar, wo wir lang müssen, für Fremde ist es aber ganz schlecht.“ Enkes wohnen in Großkühnau, sie kennen sich aus und die Schleichwege. Wie auch andere Kunden aus Groß- und Kleinkühnau. Doch wer aus Aken oder Wittenberg kommt, bleibt an der Sperrung ratlos zurück.
Die Schleichwege verrät Oswald seinen Kunden, wenn die bei ihm anrufen und nicht wissen, wie sie nun zu ihm durchkommen können. Aber nicht nur für Kunden und seine Lieferanten, findet Oswald, sei die Situation schlecht. Was ist, wenn Rettungsfahrzeuge in die Straße gerufen werden? „Wäre nicht eine halbseitige Sperrung möglich gewesen“, fragt er.
Kritisiert wurde die Verfahrensweise zur Sperrung der Neekener Straße am Mittwoch in der Stadtratssitzung, wo Hans-Georg Otto (Pro Dessau-Roßlau) seinem Ärger Luft machte und verlangte, dass die Vollsperrung am nächsten Morgen aufgehoben werden sollte. Auch Jürgen König vom Ortschaftsrat „war erbost“, sagt Oswald, als er bei ihm im Laden war.
Stadtwerkechef bedauert Nicht-Information an die Anlieger
Warum gab es zuvor keine Information? „Wir gehen davon aus, dass informiert wurde“, sagt Stadtsprecher Sauer und verweist auf die Stadtwerke. „Die von uns beauftragten Firmen sind angehalten, die Anlieger zu informieren“, erklärt Stadtwerkechef Thomas Zänger und bedauert, wenn das in diesem Falle nicht geklappt hat. Warum, konnte allerdings nicht geklärt werden. „Wir werden mit den Firmen Rücksprache halten und das auswerten.“ (mz)