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Mausoleum in Dessau wird schrittweise saniert Am Mausoleum im Tierpark wird fleißig gebaut - Die Jugendbauhütte geht weiter

Damit es für die Sanierung des Baudenkmals Planungssicherheit gibt, soll die Stadt Dessau eine dreijährige Förderung beantragen und auch selbst bis 2028 Mittel einplanen.

Von Sylke Kaufhold Aktualisiert: 20.05.2025, 13:24
Auf der Rückseite des Mausoleums  wird an den Terrassenflächen gearbeitet.
Auf der Rückseite des Mausoleums wird an den Terrassenflächen gearbeitet. foto: Th. ruttke

Dessau/MZ. - Am 1. September wird die Jugendbauhütte am Mausoleum in ihr neuntes Jahr gehen. Drei Teilnehmer, die im Rahmen dieses Projektes ihr Freiwilliges Soziales Jahr „Kultur in der Denkmalpflege“ absolvieren werden, sind gefunden und stehen in den Startlöchern. Damit können die Arbeiten zum Erhalt des historisch bedeutsamen Baudenkmals im Tierpark weitergeführt werden.

Die Jugendbauhütte arbeitet seit 2017 am Mausoleum, organisiert und verwaltet wird sie vom Förderverein Mausoleum, der sich den Erhalt des Gebäudes, das Eigentum der Stadt ist, und dessen Nutzbarmachung zur Aufgabe gemacht hat. Damit die Arbeit weitergeführt werden kann, braucht es aber eine langfristige Finanzierungsgrundlage. Fördermittel wurden bisher immer im Mai/Juni für das laufende Kalenderjahr gewährt. Der Förderverein musste also in Vorleistung gehen. Die Mittel rechtzeitig bis zum Ablauf des Förderzeitraums umzusetzen und abzurechnen war kaum leistbar. „Um l strukturiert vorgehen zu können, brauchen wir deshalb eine Fördermittelgewährung über mehrere Jahre“, verdeutlichten Mirko Kirschner und Nicky Meißner vom Vereinsvorstand vorige Woche im Kulturausschuss. Die Stadt wird beauftragt, für 2025 bis 2028 Mittel aus dem Denkmalförderprogramm des Landes zu beantragen und die entsprechenden Eigenmittel im Haushalt einzuplanen. Eine entsprechende Beschlussvorlage sieht für die Weiterführung der Jugendbauhütte in den kommenden drei Jahren jeweils 84.300 Euro an städtischen Geldern vor. Wobei die Auszahlung in zwei jahresscheiben, zum 1. August sowie zum 15. Januar des Folgejahres, erfolgen soll. Die Mitglieder des Kulturausschusses befürworteten diese Vorlage einstimmig. „Ich habe große Hochachtung vor dem Geleisteten“, brachte Robert Hartmann (SPD) seine Anerkennung zum Ausdruck. Auch Rita Bahn-Kunze (CDU) und Bastian George (Grüne) bezeichneten das Projekt der Jugendbauhütte als beispielhaft, sinnstiftend für die Jugendlichen und unbedingt unterstützenswert. Im Juni wird der Finanzausschuss dazu abstimmen.

Planer und Betreuer gehen bald in Rente - Sie brauchen Nachfolger

Nicht alle anfallenden Sanierungsarbeiten am Mausoleum können von der Jugendbauhütte realisiert werden. Für spezielle und komplexe Arbeiten müssen Fachfirmen herangezogen werden und ist auch eine Projektsteuerung notwendig. Diese zu finanzieren, braucht es die Fördermittel des Landes. Der Förderverein als Träger der Jugendbauhütte steht in Kürze auch vor personellen Herausforderungen. Die Planung und Baubetreuung liegt aktuell in den Händen von Carsten Neumann, der ab 2026 schrittweise in den Ruhestand gehen will. Es wird also ein Nachfolger gebraucht und diese Stellenausschreibung sollte mindestens einen Zeitraum von drei Jahren umfassen. „Auch dafür brauchen wir eine langfristige Finanzierungsgrundlage“, betonte Mirko Kirschner im Kulturausschuss. Ebenso für die zweite Personalie, die Stelle des Betreuers der Jugendbauhüttenteilnehmer vor Ort. Klaus-Dieter Mehlhorn, der dies mit viel Herzblut und Engagement macht, wird im Sommer 2027 in den Ruhestand gehen.

Zu den Aufgaben der Jugendbauhütte gehört auch die Vorbereitung größerer Baumaßnahmen. Bis 2028 fortgeführt und abgeschlossen werden sollen zum Beispiel die Regen- und Dachentwässerung, das Anlegen der Kaskade zum Teich, die Restaurierung der Terrassenflächen, der Wiederaufbau der Umfassung im östlichen Bereich, Konservierungs- und Deckenanstriche.

Der Förderverein Mausoleum hat aktuell 95 Mitglieder. Er wurde 2007 von elf Idealisten gegründet.