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  7. AfD lobt Oberbürgermeister Robert Reck bei Streit um Jagd-Warnschilder

Fahrlässiges Risiko? Warnschilder für Jagd im Dessauer Luisium nur auf Deutsch? Stadtrat regt Übersetzung an

Reicht die Warnung vor dem Jagdtreiben im Georgengarten in ihrer jetzigen Form aus? Darüber ist im Dessau-Roßlauer Stadtrat eine Diskussion entbrannt. Am Ende bekam Oberbürgermeister Reck Beifall von der AFD.

Von Oliver Müller-Lorey Aktualisiert: 23.10.2024, 15:01
Die Schilder im Georgengarten in Dessau-Roßlau sind klein und schwer zu sehen. Außerdem sind sie nur einsprachig verfasst. Stadtrat Frank Brozowski stört das.
Die Schilder im Georgengarten in Dessau-Roßlau sind klein und schwer zu sehen. Außerdem sind sie nur einsprachig verfasst. Stadtrat Frank Brozowski stört das. Foto: Thomas Ruttke

Dessau/MZ. - Reichen die Warnungen vor dem Jagdtreiben im Georgengarten in ihrer jetzigen Form aus? Darüber ist im Dessau-Roßlauer Stadtrat am vergangenen Mittwoch eine Diskussion entbrannt.

„Wenig professionell“: Stadtrat aus Dessau-Roßlau kritisiert Warnzettel vor Jagd

Frank Brozoswki (Freies-Bürger-Forum) wollte wissen, warum die Warnzettel, die er als wenig professionell hergestellt bezeichnete, nur auf Deutsch über die Gefahren für Spaziergänger aufklären. Schließlich würden viele Flüchtlinge und manche Touristen, die es zum Glück zuhauf in der Stadt gebe, nicht verstehen, welche Gefahr ihnen droht, wenn sie nachts noch rund ums Georgium unterwegs sind. Die Stadt dürfe nicht so fahrlässig riskieren, dass etwas passiere.

Diskussion um Warnschilder für Wildschweinjagd im Georgengarten

Dort wird derzeit Jagd auf Wildschweine gemacht. Wie die MZ in der vergangenen Woche berichtete, ist das Betreten der Parkanlage zwischen 20 und 6 Uhr verboten. Allerdings hängen die Zettel, die gerade einmal Din-A4-Größe haben, in mehreren Metern Höhe und sind auch ansonsten nicht sehr auffällig. Im Stadtrat wurde gescherzt, wer nicht bis auf einen Meter an die Schilder herantrete, könne glauben, jemand suche mit Aushängen nach seiner entlaufenen Katze.

Oberbürgermeister Robert Reck sah für Stadt Dessau-Roßlau keinen Handlungsbedarf

Für Oberbürgermeister Robert Reck (parteilos) besteht jedoch kein Handlungsbedarf, wie deutlich wurde. „Die Amtssprache ist Deutsch“, sagte er schulterzuckend. Wie Brozowski darauf komme, dass die Stadt fahrlässig handle, könne er nicht nachvollziehen.

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Auch auf Nachfrage des Stadtrates blieb Reck bei seiner Haltung. „Natürlich kann man immer mehr Sprachen draufschreiben, aber Amtssprache ist Deutsch.“ Damit sei der Sorgfaltspflicht genüge getan.

„In Frankreich wäre völlig logisch, dass die Warnung auf Französisch verfasst ist und niemand würde erwarten, dass sie auch in andere Sprachen übersetzt wird“, so der Oberbürgermeister, der daraufhin Applaus aus der AfD-Fraktion erhielt.