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Abschied von einer lebenswerten Stadt

Von Henrik Klemm 27.01.2005, 17:30

Dessau/MZ. - Ginge es nach den Dankesworten von Volker Liepelt, Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank, Region Sachsen / Mitteldeutschland, hätte er eigentlich bleiben müssen: Stefan Högl, seit 1999 Leiter des Investment- und Finanzcenters des Geldinstitutes in der Dessauer Kavalierstraße, wurde am Mittwochabend bei einem Neujahrsempfang vor nahezu 100 Gästen ins sächsische Wurzen verabschiedet.

Dort ist er nun für 18 000 Kunden zwischen Torgau, Eilenburg, Wurzen und Grimma als Filialleiter aktiv, steht 22 Mitarbeitern vor. Liepelt erinnerte in seiner Rede daran, dass es hauptsächlich Högls Verdienst war, dass die Filiale an der Mulde vor drei Jahren bei einer bundesweiten Umstrukturierung der Bank nicht geschlossen wurde. Die Pläne dazu seien vorhanden gewesen, doch Högl habe für den Standort erfolgreich gekämpft.

So viel Konsequenz wünscht sich Liepelt auch von dessen Nachfolger in Dessau. Der 32-jährige Bankkaufmann Rico Scheufler, der seit 1999 für das Unternehmen tätig ist und zuletzt der Deutschen Bank in Borna vorstand, hat diese Aufgabe übernommen. Scheufler versprach den Anwesenden, in die Fußstapfen Högls zu treten, sich mit Engagement der Aufgabe zu stellen.

Neben seinen beruflichen Verpflichtungen wolle er sich auch in das gesellschaftliche Leben der Stadt einbringen. Zu den Wirtschaftsjunioren habe er bereits Kontakte geknüpft, dort wolle er sich mit konstruktiven Ideen und aktiver Mitarbeit beteiligen, sagte der neue Filialleiter. Zuvor hatte Stefan Högl in einer launigen Rede an seine Zeit in Dessau erinnert. Mehr als fünf Jahre ließ er in zehn Minuten Revue passieren. Dabei wurde schnell deutlich: Dessau ist dem Mann, der in der Vereinsbank in München zum Banker ausgebildet wurde, ans Herz gewachsen.

"Ich hatte hier mit liebenswerten Kunden in einer lebenswerten Stadt zu tun", sagt er und versprach, hin und wieder in der Bauhausstadt vorbeizuschauen.