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Abenteuer in Afrika Abenteuer in Afrika: Dessauer fährt mit altem Passat von Dresden nach Afrika

Von Carolin Sprenger 30.01.2015, 10:11
Sven Beygang und Uwe Lüttig mit ihrem Passat in der Dresdner Innenstadt. In Sachsens Landeshauptstadt startete die 7 000 Kilometer lange Rallye nach Banjul in Gambia. 2015 gibt es zwei weitere Touren nach Afrika.
Sven Beygang und Uwe Lüttig mit ihrem Passat in der Dresdner Innenstadt. In Sachsens Landeshauptstadt startete die 7 000 Kilometer lange Rallye nach Banjul in Gambia. 2015 gibt es zwei weitere Touren nach Afrika. Beygang Lizenz

Dessau - Urlaub am Strand oder in einer Berghütte? Sven Beygang aus Dessau winkt nur ab. „Langweilig.“ Gewöhnliche Ferien sind mit dem 50-jährigen Diplomingenieur nicht zu machen. Seinen letzten Jahresurlaub hat Beygang gerade erst hinter dem Steuer eines zwanzig Jahre alten VW-Passat in der Wüste Afrikas verbracht. Gemeinsam mit Kollege und Freund Uwe Lüttig (51) bestritt der Abenteurer Ende vergangenen Jahres die dreiwöchige „Dresden-Dakar-Banjul-Challenge“, eine spektakuläre Rallye für den guten Zweck, die zweimal jährlich von dem gemeinnützigen Verein „Breitengrad“ veranstaltet wird.

7 000 Kilometer lange Tour

Der Entschluss zu der 7 000 Kilometer langen Tour durch insgesamt sieben Länder entstand in einem Männergespräch, das mit einer einfachen Frage begann: Was wird mit dem alten Auto? Mit dem alten Auto war ein Passat, Baujahr 1996, gemeint, der kurz darauf auf eine letzte große Tour ging.

Damit der Passat die vielen unwegsamen Strecken entlang der Atlantikküste, durch die Sahara und über den Antiatlas überstehen würde, wurde das Auto vor Reiseantritt vom Dessauer Autohaus Heise generalüberholt und startklar gemacht. „Als Sven Beygang, ein langjähriger Kunde von uns, mit diesem ungewöhnlichen Einfall zu uns kam, haben wir sein Vorhaben sofort unterstützt“, sagt Stefan Hinrichs, Assistent der Heise-Geschäftsführung. Denn ein paar Teile wie Zündkerzen, Zündspule und ein Kühlwasserflansch mussten doch noch ersetzt werden, bevor es auf die 16 Etappen von Dresden über Frankreich nach Spanien ging und mit der Fähre über die Straße von Gibraltar übergesetzt wurde. Über Mauretanien und den Senegal landeten die Challenge-Teilnehmer schließlich in Banjul, der Hauptstadt Gambias.

Beygang erinnert sich an viele einmalige Momente, die für die Strapazen der Tour entschädigten. „Nachts im Freien mitten in der Wüste fühlt man sich wie in einem Tausend-Sterne-Hotel“, schwärmt der Dessauer von einem besonderen Zwischenstopp. „Doch auch die Fahrt am Berg war schwindelerregend. Und was sich uns auf 2100 Metern Höhe bot, hat alles wett gemacht. Wir waren über den Wolken und konnten einen Blick wie aus dem Flieger genießen. Einfach grandios.“

1 300 Euro für alten Passat

In Banjul angekommen, wurden die Rallye-Fahrzeuge der 42 teilnehmenden Teams traditionell versteigert. Der Erlös von umgerechnet 83 000 Euro kommt zu einhundert Prozent verschiedenen gambischen Hilfsorganisationen, Krankenhäusern sowie Bildungseinrichtungen zugute. Zurück ging es per Flugzeug.

Sven Beygang ist überzeugt, dass diese Hilfe dringend gebraucht wird. „Überraschend waren vor allem die teilweise prekären Lebensumstände der Menschen vor Ort. Daher sind wir rückblickend besonders glücklich, dass diese Reise für uns möglich war und das Abenteuer Afrika gut ausgegangen ist.“

Der alte Passat hat seine Fahrer sicher ans Ziel gebracht und am Ende für immer noch 1300 Euro den Besitzer gewechselt. Wie lange der VW noch durch Afrika fährt? Beygang wird es wohl nicht erfahren. (mz)

In Sachsens Landeshauptstadt startete die 7 000 Kilometer lange Rallye nach Banjul in Gambia. 2015 gibt es zwei weitere Touren nach Afrika.
In Sachsens Landeshauptstadt startete die 7 000 Kilometer lange Rallye nach Banjul in Gambia. 2015 gibt es zwei weitere Touren nach Afrika.
Beygang Lizenz
In Sachsens Landeshauptstadt startete die 7 000 Kilometer lange Rallye nach Banjul in Gambia. 2015 gibt es zwei weitere Touren nach Afrika.
In Sachsens Landeshauptstadt startete die 7 000 Kilometer lange Rallye nach Banjul in Gambia. 2015 gibt es zwei weitere Touren nach Afrika.
Beygang Lizenz