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Am Montagabend 600 Menschen protestieren in Dessau gegen Corona-Maßnahmen - Polizei beendet Mini-Blockade

Die Veranstalter überlegen, eine der nächsten Demos an das Dessauer Klinikum zu verlegen.

18.01.2022, 15:45
Die kurze Blockade der Corona-Demo in der Kavalierstraße.
Die kurze Blockade der Corona-Demo in der Kavalierstraße. Foto: Steinberg

Dessau/MZ - 600 Menschen haben nach Polizeiangaben am Montagabend gegen Corona-Maßnahmen demonstriert. Die Organisatoren der so genannten Montagsmahnwache sprachen von bis zu 700 Teilnehmern. Nach ihren Angaben war es die 50. angemeldete Demonstration dieser Art. Sie verlief erneut ohne Zwischenfälle.

Wie schon vor einer Woche versammelte man sich zunächst auf dem Rathausvorplatz und zog dann von Polizeikräften begleitet im einer Schleife über die Museumskreuzung, August-Bebel-Platz, Kavalier- und Poststraße bis zum Markplatz. In Höhe des Bauhausmuseums hatten drei junge Leute versucht, den Zug mit einer Sitzblockade zu stoppen. Sie wurden, ohne ernsthaft Gegenwehr zu leisten, von Polizisten beiseite getragen.

Die Polizei bestätigte 600 Demo-Teilnehmer in Dessau.
Die Polizei bestätigte 600 Demo-Teilnehmer in Dessau.
Foto: Steinberg

Auf dem Marktplatz wurde Kritik vor allem an der derzeit diskutierten Impfpflicht geäußert. Ein Redner erklärte die Pandemie zu einem großen Plan: Die Regierung wolle zunächst ein digitales Impfregister schaffen, dieses mit dem Personalausweis verknüpfen; wenn dann schließlich das Bargeld verboten würde, könnten alle Bürger kontrolliert werden. Ausgerechnet Gesundheitsminister Karl Lauterbach – ein bekennender Impfpflichtbefürworter – warnte jedoch am Dienstagmorgen in einem Interview mit dem Deutschlandfunk vor einem Impfregister.

Von der improvisierten Bühne herab wurde kritisiert, dass im Städtischen Klinikum Beschäftigte in einem Schreiben aufgefordert wurden, bis Mitte März einen Impfnachweis vorzulegen, andernfalls würden sie unbefristet freigestellt. Dies wurde als Anmaßung der Klinikleitung dargestellt, entspricht jedoch der geltenden Gesetzeslage. Ein Redner sagte unter dem Beifall der Demonstranten, man sei solidarisch mit den Klinikums-Beschäftigten und meinte, man könne überlegen, eine der künftigen Montagsmahnwachen vor das Klinikum zu verlegen.

Gegen 19.30 Uhr wurde die Demonstration beendet, in der kommenden Woche soll ein weitere stattfinden.