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6. Erdgaspokal der Schülerköche 6. Erdgaspokal der Schülerköche: Nicht nur eine Geschmacks-Sache

Von Ute Otto 04.04.2003, 15:30

Roßlau/Wittenberg/MZ. - Und auch die Tafel des Teams aus Wernigerode sieht aus, als wären Profis und nicht Schüler am Werk gewesen: kunstvoll gefaltet die Servietten, passend im Ton zu dem weinroten Leuchter.

Letztlich aber bekommen auch die Roßlauer beim Eindecken professionelle Hilfe von Franziska Bannasch und Stefanie Koßlik, den beiden Restaurantfachfrauen des Best Western Stadtpalais Wittenberg. Dort wurde gestern das Landesfinale im Erdgas-Pokal der Schülerköchen ausgetragen.

Die Wettbewerbs-Erfahrungen der Teams sind unterschiedlich - schon fünfmal haben sich die Wernigeröder bis ins Regionalfinale gekocht, die Roßlauer erst einmal. Aber für alle drei Teams ist es das erste Landesfinale. Entsprechend groß ist das Lampenfieber bei den jeweils drei Akteuren in der Küche, auch wenn sie in der ersten Stunde, in der sie vornehmlich die Zutaten für das Drei-Gänge-Menü vorbereiten, noch recht abgeklärt wirken. Dass bei der Weißenfelserin Sina Granditzki Tränen fließen, ist allein den Zwiebeln geschuldet.

Chicoree und Frischkäse soll die Vorspeise enthalten, der Hauptgang Hackfleisch und Gemüse und das Dessert einen gefüllten Eierkuchen - so die Grundaufgabe. Für vier Personen darf das Menü nicht mehr als 14 Euro kosten, und es muss in zwei Stunden fix und fertig angerichtet sein. Über allem wacht eine gestrenge Jury mit dem Chef des Landesverbandes der Köche Mitteldeutschlands, Matthias Köhler, an der Spitze.

Doch entscheidet nicht der Geschmack allein. Wirtschaftlichkeit ist ein weiteres Kriterium. Da habe der Wettbewerb deutlich gewonnen, sagt Bernd Lücke vom Anhaltischen Kochverband: "Vor sechs Jahren kamen sie mit Körben voller Waren, von denen am Ende die Hälfte Abfall war." Inzwischen wüssten auch Schülerköche, dass beim Kochen selbst Apfelsinenschalen noch Verwertung finden.

Sehr genau beobachteten die Juroren die Arbeitsweise, und so entging ihnen auch nicht der Roßlauer Kardinalfehler: mit dem Besteck angelte eines der Mädchen einen der kleinen Brot-Hasen, die die gefüllten Chicoree-Blätter zierten, aus dem angeschlossenen Toaster. Das kostete Punkte! Und auch bei den Eierkuchen hatten Maria, Jessie und Jana etwas Pech.

Rundum gelungen, so schätzte es der Jury-Vorsitzende ein, ist ihnen die Präsentation ihres rustikalen Menüs (Paprika-Hacksteak mit Biersoße und Erdebeerpfannkuchen mit Kiwi-Püree).

Nicht nur, weil das Team in Nahrungsmittelkunde glänzte. "So festlich hergerichtet sieht man Hackfleisch selten", lobte Köhler.