Halbjahresbilanz für Impfzentrum Anhalt-Arena 21.500 Dessau-Roßlauer mit vollem Impfschutz - Interesse sinkt - Immer mehr Termine verfallen

Dessau/MZ - Ein halbes Jahr ist das Impfzentrum Dessau-Roßlaus jetzt in Betrieb. Die Bilanz ist beachtlich: 48.117 Impfungen standen per 29. Juni zu Buche. 21.500 der Geimpften haben bereits den vollen Impfschutz.
„Der Betrieb lief von Anfang an problemlos, auch dank der Unterstützung durch Soldaten der Bundeswehr, die Berufsfeuerwehr, die Kassenärztliche Vereinigung und viele Helfer auch aus der Verwaltung“, sagte Oberbürgermeister Peter Kuras anerkennend.
Impfzentrum Dessau hatte bislang 102 Tage geöffnet
An 102 Tagen hatte das Impfzentrum bisher geöffnet. Mobile Impfteams waren an 38 Tagen in Altenpflegeheimen, Tagespflegeeinrichtungen und sozialen Einrichtungen unterwegs. Seit dem 7. Juni sind die Impfprioritäten freigegeben. Insbesondere die zwischenzeitlichen Lieferprobleme mit Impfstoff ließen auch in der Anhalt-Arena den Stresspegel ansteigen. Einen Impftermin zu buchen, wurde für die Dessau-Roßlauer zum Geduldsspiel. Oft erfolglos. Dennoch bezeichnet der Sozialbeigeordnete Jens Krause die Belieferung des Impfzentrums mit Impfstoff als stabil. „Die Versorgung war so, dass wir planmäßig arbeiten konnten.“
Noch ist das Impfzentrum ausgelastet, werden täglich 500 bis 600 Impfungen durchgeführt, in allen Altersgruppen, wie Jens Krause berichtet. Doch das Interesse sinke. Die Bevölkerung scheint impfmüde geworden. „Zehn Prozent der Impftermine werden nicht wahrgenommen“, verdeutlich er. Auch die Vergabe der freien Termine brauche längere Zeit. Dabei liege jetzt zwischen Buchung und Impfung nur eine Woche. „Jeder, der einen Termin möchte, bekommt auch einen“, versichert der Beigeordnete. Er appelliert an die Bürger, die Impfmöglichkeit auch weiterhin wahrzunehmen. „Die Welle der Delta-Variante macht uns Sorge, wenn die Impfquote nicht hoch genug ist in der Stadt.“
Wie der Impfstand in der Stadt insgesamt ist, darüber gibt es allerdings keinen Überblick, so Krause. Die Erfassung der Zahlen, auch die der Hausärzte, erfolge über das RKI und das rechne nur die Landeszahlen aus, nicht aber die der einzelnen Kommunen.
Um möglichst viele Bürger zum Impfen bewegen zu können, sollen ab dem 7. Juli die Betriebszeiten des Impfzentrums an einigen Tagen auch in die Abendstunden verlegt werden. „Wir hoffen, damit mehr Erwerbstätige anzusprechen.“ Am 7. Juli werden Impftermine in der Zeit von 12.45 bis 19.45 Uhr über das öffentliche Terminvergabesystem angeboten.
Kinder-Impfung in Prüfung - Kinderärzte signalisieren große Nachfrage
Ob und wie die Impfung von Kindern im Alter von 12 bis 15 Jahren im Impfzentrum erfolgen könnte, wird laut Krause derzeit geprüft. Die Kinderärzte signalisierten eine große Nachfrage.
Der Betrieb der Impfzentren als Landeseinrichtungen wird voraussichtlich ab dem 1. Oktober eingestellt. Das sieht die bisherige Landesregelung vor. Wie die Corona-Impfungen dann weiter erfolgen, ist noch nicht geregelt.