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2. Roßlauer Bauhandwerksmesse 2. Roßlauer Bauhandwerksmesse: Haus nimmt Gestalt an

Von Grit Lichtblau 24.02.2002, 18:30

Roßlau/MZ. - Das Haus Roßlau nimmt Gestalt an. Unter dem Motto "Richtfest" zeigten am Wochenende 42 Aussteller ihre Produkt- und Dienstleistungspalette bei der 2. Roßlauer Bauhandwerksmesse in der Elbe-Rossel-Halle.

Zu sehen und zu bestaunen gab es genug. Heiß her ging es am Stand der Firma Roßlauer Bauelemente. Sie präsentierte einen neuartigen Kamin, der ohne Abzug auskommt, erklärte Juniorchef Jan Grunitz. Durch die Verbrennung von Bioalkohol würde diese Weltneuheit ohne Rückstände arbeiten. Entsprechend groß war auch die Nachfrage der Roßlauer. Die waren zwar schon am ersten Tag nicht so zahlreich gekommen wie im letzten Jahr, sagte Veranstalter Uwe Kürschner, dennoch zeigte er sich zufrieden, ebenso wie die meisten der Aussteller.

Eine nicht ganz ernst gemeinte "Erfindung" bot Bernhard Weißenborn an, der sich auf Pumpensystem spezialisiert hat. Da viele seiner Kunden qualitativ hochwertige, aber gleichzeitig preiswerte Pumpen haben wollten, sei er auf die Idee gekommen und habe die "WESSP 1" erfunden. Dahinter verbirgt sich die Weißenbornsche Eimer-Seil-Schacht-Pumpe, die wie der Name schon sagt, aus einem Eimer mit Seil und dem entsprechenden Brunnenloch besteht.

Die Pumpe besticht durch ihre Eigenschaften, erzählt der Unternehmer schmunzelnd: unbegrenzte Förderhöhe, frauenfreundliche Bedienung und absolut energiesparend, da sie mit menschlicher Muskelkraft betrieben wird. Naja, ein bisschen Spaß muss schon sein, begründet Weißenborn die ungewöhnliche Idee, denn die tägliche Arbeit sei als Kleinunternehmer hart genug.

Viel zu erzählen hatten Axel Schmidt und seine Frau Martina, die die Firma Elektro Kurt Flechsig leiten. Auch sie präsentierten dem Roßlauer Publikum ein bislang unbekanntes Produkt. Ein Radio, das in die Wand integriert wird. Es sei vor allem für Bäder geeignet und würde ähnlich wie ein Lichtschalter bedient, erklärte Axel Schmidt den interessierten Besuchern.

Handarbeit zeigte Firmeninhaber Hartmut Bendel, der sich mit seinen 16 Mitarbeitern auf die Fertigung von Türen spezialisiert hat. Jedes Stück sei ein Unikat, betonte Bendel, der sich trotz der großen Konkurrenz aus dem industriell gefertigten Bereich durchgesetzt hat. Richtig laut war es am Stand von Thürsam & Söhne. Dort konnten die Besucher mit Hammer und Nägel ihr eigenes Vogelhaus zusammenbauen.

Die Gelegenheit, sich und ihre Dienstleistungen zu präsentieren, nutzte auch der Roßlauer Firmenverbund, in dem sich 9 Firmen zusammengeschlossen haben. Bauherren, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllen wollen, bekommen hier eine Paket an Leistungen aus einer Hand. So wurde unter anderem einschlüsselfertiges Haus vorgestellt, das preislich besonders günstig ist.

Die 2. Roßlauer Bauhandwerksmesse war gleichzeitig der Auftakt für den diesjährigen Sanierungspreis der Stadt Roßlau. Bis zum 2. Oktober haben die Einwohner Gelegenheit, ihre Vorschläge für eine besonders gelungene Haussanierung, die zur Verbesserung des Roßlauer Stadtbildes beigetragen hat, einzureichen. Ende des Jahres wird dann der Bauausschuss beschließen, welches Haus in diesem Jahr die begehrte Auszeichnung erhält.

Insgesamt sei die zweitägige Messe ein Erfolg gewesen, resümierte Veranstalter Uwe Kürschner abschließend. Zwar hätte man nicht ganz die Besucherzahlen des Vorjahres erreicht, doch sei das wohl hauptsächlich dem schlechten Wetter am Wochenende geschuldet gewesen. Er jedenfalls sei optimistisch, dass das Haus Roßlau weiter gebaut wird und im kommenden Jahr der "Rohbau" steht, wenn es die 3. Auflage der Messe geben wird.