181.000 Besucher 2019 181.000 Besucher 2019: Tickets werden ab September ein bis zwei Euro teurer

Dessau - Theaterbesuche werden ab der kommenden Spielzeit teurer. Die Preiserhöhung fällt jedoch moderat aus. Im Durchschnitt zahlen Besucher ab September 2020 für ein Ticket einen bis zwei Euro mehr. Der Aufschlag für Premieren wird dagegen von drei auf zwei Euro gesenkt. Auch für Kinder und Jugendliche soll es moderate Preise geben. Das Anhaltische Theater hatte seine Preise zuletzt in der Spielzeit 2016/17 erhöht. Das liegt fast vier Jahre zurück.
Letzte Preiserhöhung im Anhaltischen Theater gab es vor vier Jahren
Normalerweise würden die Preise aller zwei Jahre angepasst, erläuterte Theater-Verwaltungsleiter Lutz Wengler den Stadträten im Betriebsausschuss. Verzichtet wurde laut Wengler darauf, weil die letzte Preiserhöhung seiner Meinung nach „relativ forsch“ gewesen war.
Das Anhaltische Theater wird ersten Berechnungen zufolge durch die Erhöhung der Preise 60.000 Euro Mehreinnahmen erzielen, vorausgesetzt, die Besucherzahlen bleiben konstant. Erreicht werden sollen diese Mehreinnahmen, indem die Preise im großen Haus über alle Sparten hinweg um einen bis zwei Euro angehoben werden. Das entspricht in etwa einer durchschnittlichen Erhöhung um sieben Prozent.
Im Alten Theater werden die Normalpreise und die für Senioren angepasst. Konkret erhöhen sich die Kartenpreise für Vorführungen auf der Studiobühne um zwei und für die im Foyer um einen Euro. Ausgenommen sind Eintrittskarten für Kinder, Schüler und Studenten. Für sie gibt es keine Veränderungen.
Gruppen-Abo bleibt unverändert
Im Puppentheater sollen die Preise ab September um einen Euro und die ermäßigten Preise um 50 Cent steigen. Die Konditionen für Gruppen-Abopreise für Kindergärten und Schulen bleiben jedoch unverändert. Rund 90 Prozent der Besucher im Puppentheater nutzen Gruppen-Abos. Laut Wengler wird der Preis auch für Inhaber von Theatercard, Jugendcard und Lehrercard leicht angehoben. Sonderpreise werden weiterhin für besondere Veranstaltungen verlangt.
Dass (leicht) erhöhte Preise zu weniger Kartenverkäufen führen können, ist nicht ausgeschlossen. Doch momentan hat sich gerade eine andere Entwicklung abgezeichnet: Im Wirtschaftsjahr 2019 zählte das Theater 181.000 Besucher und damit einen neuen Rekord. Das am meisten besuchte und deshalb erfolgreichste Stück war das Weihnachtsmärchen. „Die Schneekönigin“ wurde 28 Mal aufgeführt. 28.667 Karten wurden verkauft. Das ergibt eine Auslastung von 92 Prozent.
Sachkosten für das Theater sind gestiegen
Doch wie passen Besucherrekord und damit Mehreinnahmen und die geplante Preiserhöhung zusammen? Wengler erinnerte in diesem Punkt unter anderem an Sachkostensteigerungen, die im alten Theatervertrag gar nicht und im neuen nur marginal berücksichtigt wurden. Außerdem sei noch gar nicht prognostizierbar, wie sich in der neuen Spielzeit die Besucherzahlen entwickeln und damit Mehreinnahmen erreicht werden können. (mz)