Gefahr für Unbeteiligte 16 Fälle seit Jahresanfang - Polizei macht Jagd auf Automatensprenger in Dessau-Roßlau
Seit Jahresbeginn haben bislang unbekannte Täter 16 Zigarettenautomaten zur Explosion gebracht. Die Schäden sind hoch. Genau wie die Gefahr für Unbeteiligte.

Dessau-Roßlau - „Rauchen kann tödlich sein“. Seit Jahren warnen Hinweise auf Zigarettenverpackungen vor den gesundheitlichen Folgen des Qualmens. In Dessau-Roßlau kann seit Beginn des Jahres aber auch schon der Gang zum Zigarettenautomaten mit schweren Verletzungen enden.
Immer wieder jagen bislang unbekannte Täter Automaten im gesamten Stadtgebiet in die Luft. 16 Geräte wurden inzwischen zerstört. Die Polizei hat ihre Ermittlungen intensiviert und will den Automatensprengern endlich das Handwerk legen.
Zuletzt sprengten sie vergangenen Mittwoch einen Automaten in der Heidestraße. Schadenssumme: 2.000 Euro
Zum ersten Mal knallte es Ende vergangenen Jahres in der Magdeburger Straße. Der Schaden war mit 2.820 Euro hoch und sollte nicht der einzige bleiben. „Seit Jahresbeginn ereigneten sich in Dessau-Roßlau insgesamt 16 Angriffe auf Zigarettenautomaten, bei welchen wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ermittelt wird“, informiert Doreen Wendland, die Sprecherin der Polizeiinspektion Dessau.
Schon am 2. Januar nahm die Serie in der Heidestraße ihren Lauf. In manchen Wochen schlugen der oder die Täter täglich zu. In manchen Straßen wie der Heidestraße und der Alexandrastraße sogar mehrmals. Dann war es wieder einige Wochen still, bis die Täter wieder zündelten. Zuletzt sprengten sie vergangenen Mittwoch einen Automaten in der Heidestraße. Schadenssumme: 2.000 Euro.
„Meist nutzen die Täter den Schutz der Dunkelheit, wenn wenig Passanten unterwegs sind, aus“
Wie sie die Automaten öffnen, darüber ist die Polizei mittlerweile im Bilde. „Meist nutzen die Täter den Schutz der Dunkelheit, wenn wenig Passanten unterwegs sind, aus. Die Sprengungen werden unter anderem durch pyrotechnische Erzeugnisse, oft sogenannte Polenböller, herbeigeführt“, sagt Wendland. Es sei anzunehmen, dass die Täter in Gruppen oder auch als Einzeltäter vorgehen, um an das Bargeld oder an die Zigaretten aus den Automaten zu gelangen. Nicht immer gelang ihnen das. Der Schaden durch die Sprengung war aber in jedem Fall höher als die Beute.
Die Polizei setzt nicht nur deshalb alles daran, den Täter zu finden, weil die Schadenssumme inzwischen im deutlich hohen fünfstelligen Bereich liegt, sondern weil bei den Explosionen auch unschuldige Kunden an den Automaten verletzt werden könnten.
Mehrere Polizisten sind inzwischen in die Ermittlungen involviert
Bereits seit Ende des vergangenen Jahres setzt die Polizei nicht nur Beamte aus der eigenen Behörde, sondern auch aus der Bereitschaftspolizei ein. Mehrere Polizisten sind inzwischen in die Ermittlungen, die sich wegen der großen Zerstörung als schwierig erweisen, involviert. Außerdem fährt die Polizei Wendland zufolge nun in der Umgebung von Automaten häufiger Streife. (mz)
Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich im Polizeirevier Dessau-Roßlau unter 0340/2503291 zu melden. Ferner ist die Polizei unter der E-Mail: [email protected] zu erreichen.