14.000 Kubikmeter Abfall brennen 14.000 Kubikmeter Abfall brennen: Dritter Großbrand in Daheimstraße - Nina aktiviert

Dessau - In der Nacht zum Mittwoch hat es zum dritten Mal innerhalb der letzten vier Wochen in einem Recyclingbetrieb in der Daheimstraße gebrannt.
Gegen 22.30 Uhr hatte am Dienstagabend ein riesiger Flammenschein über dem südwestlichen Stadtzentrum gestanden. Kurz darauf waren im Minutentakt die Sirenen der Dessau-Roßlauer Feuerwehren zu hören, lag beißender Gestank über weiten Teilen des Stadtgebiets.
Kurz vor Mitternacht wird die Katastrophenwarnapp "Nina" aktiviert
Kurz vor Mitternacht wurde die Katastrophenwarnapp „Nina“ aktiviert: Wer diese auf seinem Handy installiert hat, bekam um 23.54 Uhr eine Warnung geschickt. „Im Bereich der Daheimstraße brennt eine Recyclinganlage. Bitte schließen Sie sofort Fenster und Türen. Schalten Sie Lüftungs- und Klimaanlagen ab.“ Diese wurde erst am Mittwoch um 5.10 Uhr aufgehoben.
In der Daheimstraße war es der größte der drei Brände. Nach Auskunft der Feuerwehr hat es in einer Halle und dahinter auf einer Fläche von 2 900 Quadratmetern gebrannt, dort lagerten 14 000 Kubikmeter geschredderter Abfall. Am Mittwochmorgen waren noch immer zwei Radlader im Einsatz, Teile der Abfälle aus der Halle zu holen und die Reste abzulöschen.
In der Spitze waren in der Nacht 90 Einsatzkräfte der Feuerwehr im Einsatz. Zeitweise wurden 5 000 Liter Wasser pro Minute auf die Brandstelle gespritzt. Dafür wurden drei Löschwasserbrunnen und zwei Hydranten genutzt. Bei dem stundenlangen Einsatz gab es einen Verletzten: Ein Feuerwehrmann erlitt einen Schwächeanfall.
Wie gefährlich der geschredderte Abfall war, war am Morgen noch unklar. „Wir haben Nina aktiviert, weil die Rauchsäule deutlich größer war als das letzte Mal und weil der Rauch dieses Mal direkt ins Stadtzentrum zog“, sagte Einsatzleiter Martin Müller. Dazu komme: Man habe aus den letzten Einsätzen gelernt. "Die Menschen wollen informiert werden." Wie lange der Einsatz am Mittwoch noch dauert, ist offen. „Wir werden noch mindestens bis Mittag zu tun haben.“
Auf Facebook wird über einen lauten Knall zwei Stunden zuvor spekuliert
Die Brandursache ist noch unklar. Im Internet hatten viele Dessauer von einem lauten Knall berichtet, der zwei Stunden vorher in diesem Bereich zu hören war. Müller blieb skeptisch: „Ich habe von dem Knall auch gelesen. Ich wüsste aber mit Blick auf die Einsatzstelle nicht, was den Knall dort verursacht haben soll.“
Der Betreiber der Anlage hatte diese nach dem letzten Brand für drei Wochen still legen wollen. Zudem hatte das Landesverwaltungsamt einen Aufnahmestopp für Abfälle, eine sofortige Beräumung und eine ordnungsgemäße Entsorgung vorhandener Abfälle angeordnet. Es waren dort viel zu viel Abfälle gelagert worden.
(mz/sb)