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10. Todestag von Oury Jalloh 10. Todestag von Oury Jalloh: Initiative plant Protestzug durch Dessau

05.01.2015, 07:39
Bereits am 9.Todestag gab es eine Demonstration zum Gedenken an Oury Jalloh in Dessau.
Bereits am 9.Todestag gab es eine Demonstration zum Gedenken an Oury Jalloh in Dessau. Pressefoto Lutz Sebastian Lizenz

Dessau - Eine Initiative zum Gedenken an den in einer Dessauer Polizeizelle verbrannten Asylbewerber Oury Jalloh plant an dessen 10. Todestag am 7. Januar einen Protestzug durch Dessau. „Bis heute gibt es keine Aufklärung und keine Gerechtigkeit“, heißt es unter der Überschrift „Oury Jalloh - das war Mord!“ in dem Aufruf, der seit einigen Wochen vor allem über Facebook und Twitter verbreitet wird. Erwartet werden unter anderem Teilnehmer aus Berlin, die mit zwei Reisebussen nach Dessau-Roßlau kommen wollen. Die Polizei bestätigte am Freitag, dass zwei Demonstrationen angemeldet sind - eine am Mittwoch, 14 Uhr, ab Hauptbahnhof und eine am Sonnabend.

Ermittlungsverfahren zur genauen Todesursache läuft noch

Am Mittwoch, 9 Uhr, wird an der Haupttreppe des Polizeireviers in der Wolfgangstraße zudem ein „Stilles Gedenken“ geben. Dazu aufgerufen haben der Ausländerbeauftragte der Stadt, die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalttaten in Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg, das Dessauer Bündnis gegen Rechts, der Kurdisch-Deutsche Verein Sachsen-Anhalt, das Multikulturelle Zentrum und das Netzwerk Gelebte Demokratie.

Der Bundesgerichtshof hatte im September 2014 die Einsprüche gegen ein Urteil des Magdeburger Landgerichts im Fall Oury Jalloh abgewiesen. Damit ist die Geldstrafe von 10 800 Euro für einen damals beteiligten Polizisten rechtskräftig. Das Landgericht hatte erklärt, Jalloh habe in betrunkenem Zustand das Feuer in seiner Zelle selbst gelegt. Allerdings läuft noch ein Ermittlungsverfahren der Dessauer Staatsanwaltschaft zur genauen Todesursache. (dpa/mz)