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Zeitmaschine ganz oben in der Gunst des Publikums

13.03.2005, 15:52

Wittenberg/MZ/mac. - Überhaupt, die "Reise durch den Körper", die über eine Woche lang in der Reinsdorfer Zegarek-Halle unternommen werden durfte, war ausgesprochen begehrt. Die Veranstalter haben ihre hoch gesteckten Ziele weitgehend erreicht. Deutlich über 12 000 Menschen wollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, ein wenig mehr darüber zu erfahren, was vorgeht in ihrem Inneren.

Der 120 Meter lange mit Technik voll gestopfte Schlauch, in dem die Phasen der Wundheilung ebenso erklärt werden wie der Prozess des Alterns oder die neuesten Erkenntnisse über Migräne war zumeist dicht umlagert. Da mehr als 120 Menschen nicht ins "Innere" durften, bildeten sich nicht selten lange Schlangen. Und es konnte auch schon mal eine Stunde dauern, ehe die Reise begann.

Marina Döring jedenfalls ist ausgesprochen zufrieden mit der Schau, die am Sonntag zu Ende ging, in den nächsten Tagen ab- und an der folgenden Station - in Neubrandenburg - wieder aufgebaut werden soll. Ein kleines Handicap sei die Lage gewesen, so weit außerhalb des Zentrums der Stadt. Und einige Schulen hätten wegen des Transportproblems auch verzichtet auf einen Besuch. Dafür kamen Gäste zum Teil von weither - aus dem Brandenburgischen ebenso wie aus Dessau oder Köthen.

Nach Marina Dörings Worten verließ die übergroße Mehrheit der Besucher zufrieden den Schlauch. "Klar, manchen Ärzten ist das nicht wissenschaftlich genug, anderen ist es wieder zu wissenschaftlich." Aber 95 Prozent der Gäste hätten sich angetan gezeigt von der ungewöhnlichen Ausstellung. Auch das umfangreiche Rahmenprogramm sei überwiegend auf große Resonanz gestoßen. Von Ausnahmen abgesehen. Das Thema Sucht lockte die Leute nicht hinter dem Ofen hervor, genau so wenig wie Infos über Hartz IV oder von der Verbraucherzentrale. Schwer enttäuscht war überdies die eigens aus München eingeflogene Dagmar Herzog, die in Wittenberg die "Kraft der Emotionen" präsentieren wollte und lediglich auf 20 Zuhörer traf. Auf weit mehr Interesse stießen Vorträge zu den Themen Prostata-Karzinom oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.