«Wundermittel» fördert das Wurzelwachstum
Mühlbeck/Wolfen/MZ. - Welche Ursachen ihnen zugrunde liegen, damit beschäftigt sich Hans-Joachim Gieger schon seit vielen Jahren und macht folgende Grundsatzüberlegung auf: "Im Laufe der Milliarden Jahre währenden Evolution entwickelte sich ein Boden, in dem ein Gleichgewicht herrschte. Dessen Beeinflussung führen unter anderem zu Kümmerwuchs, zu Mindererträgen, zu Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall. Wenn dann in großer Not und zur Sicherung der Ernteerträge die im Boden lebenden Bakterien und Pilze sowie unliebsame Pflanzen von Chemikalien zerstört werden, dann ist der Verfall nahezu unaufhaltsam." Denn: Cyanobakterien kommen beispielsweise dann ins Spiel und fügen dem Boden zwei Komponenten zu. Zum einen Pektine, die sich an der Oberfläche ansiedeln und damit den Boden versiegeln, und zum anderen Gifte.
In zwei Etappen innerhalb von 15 Jahren hat der in der Region ansässige Diplomchemiker daran gearbeitet, diesen Problemen Einhalt zu gebieten. Geholfen haben ihm dabei auch seine Erfahrungen, die er bereits als Kind im Unternehmen seines Vaters erworben hat, das im Westen Deutschlands Böden untersuchte. Später studierte er Chemie und beschäftigte sich mit dem Mikroleben des Bodens. Erst diese "ganze Schau im Kopf", wie Gieger es nennt, hat es ihm ermöglicht, das so genannte Zelikat zu entwickeln, das bereits von der im TGZ in Wolfen ansässigen Adsorptiva Produktionsgesellschaft KG i.G. hergestellt wird.
Zelikat, "eine Art Wundermittel", so sagt Landschaftsgestalter Thomas Eisel aus Mühlbeck, macht Pektine und Toxine bei Anwesenheit von Wasser unschädlich, indem sie zu natürlichem Humus verarbeitet werden. Darüber hinaus fördere das Mittel die Entstehung von so genannten Kieselalgen, die bereits seit der Kreidezeit existieren und die Schwermetalle binden können. Das kann der Gärtner nicht mit bloßem Auge sehen, sagt Gieger, aber er wird feststellen, dass das Mittel, das zum Patent angemeldet ist, beispielsweise das Wurzelwachstum und die Wuchsstabilität verbessert.