Wolfener Vereins- und Familienfest Wolfener Vereins- und Familienfest: Flaniermeile Leipziger Straße
Wolfen/MZ. - Schön sollte auch die nunmehr 13. Auflage des Wolfener Vereins- und Familienfestes am Wochenende werden. Wurde sie auch, schenkt man der Meinung der Veranstalter und Besucher Glauben. Familie Schindler, seit Jahren Gast beim größten Fest in der Fuhnestadt, bestätigte das. An beiden Tagen wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten, da habe man gar nicht gewusst, an welcher Stelle der Leipziger Straße man länger verweilen sollte.
Publikumsmagnet war ohne Zweifel auch in diesem Jahr der Platz vor der Hauptbühne, die ganz den Wolfener Künstlern gehörte. Ausnahmen sollte es dennoch geben. Am Sonntagvormittag zum Beispiel, als Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos) zum traditionellen Anstich des Freibiers schritt. Die Angelegenheit vor der Bühne gestaltete sich jedoch zur kaum gewollten feucht-fröhlichen Sache.
Bier schoss in Strömen, allerdings weniger in die bereitstehenden Gläser als auf die Kleidung der honorigen Gäste. Doch Wolfener Beharrlichkeit zahlte sich aus. Mit grenz- und parteienüberschreitender Hilfe - Landrat Uwe Schulze und Europaabgeordneter Horst Schnellhardt (beide CDU) standen Petra Wust bei - wurde das Bier zum geordneten Laufen gebracht. Grund genug für den Wolfener Männerchor, ein Hochlied auf den Gerstensaft anzustimmen.
Moderatorin Conny Marquart zollte hingegen den zahlreichen Gästen Respekt. "Ich wusste gar nicht, dass Wolfen so viele Frühaufsteher hat." Und dass, obwohl auch das 13. Vereins- und Familienfest ein randvoll gefülltes Programm zu bieten hatte. Über Erfolge in zahlreichen sportlichen Wettbewerben wurde am Sonnabend gejubelt, am gleichen Tag feierte auch der Verein "Wolfener Hütten" zehnten Geburtstag. Standesgemäß waren dabei auch die Gäste. Die Mallnitzer Schuhplattler gaben ihr Können zum Besten, auch das gerade gegründete Wolfener Ballett-Ensemble lief zur Höchstform auf.
Unübersehbar war am Sonntag auf der zur Flaniermeile gewordenen Leipziger Straße das Sky-Dream-Ensemble. Luftseidenfiguren sind ihr Element, die Wolfener zeigten sich wegen der nicht alltäglichen Kunst erstaunt. "So etwas sehe ich zum ersten Mal", gestand Heike Schauder, die das ganze Fest eine "willkommene Abwechslung" nannte.
Eine wesentliche Grundlage legten dafür die 46 Vereine, die in der Fuhnestadt zur Hochform aufliefen. Nicht nur, dass die Mitglieder des Segelflugvereins ein komplettes Flugzeug zum Fest mitbrachten. Auch das Tretschok-Fußballzentrum scheute weder Kosten noch Mühen. Ein Street-Soccer-Court wurde aufgebaut, Wolfens Jüngste nahmen als "Nationalteams" Spiele der demnächst in Portugal startenden Europameisterschaft vorweg.
Ein Familienfest lebt von kulinarischen Genüssen. Auch davon hatte Wolfen einiges zu bieten. Mutzbraten oder Kaffee und Kuchen: Für jedermanns Geschmack war gesorgt. Auf der Bühne leitete die Big Band in der Zwischenzeit die nächste Runde bekannter Melodien ein. Auch eine Modenschau und der neuerliche Auftritt der Schuhplattler standen auf dem Programm. "Ein rundum gelungener Tag", meinte nicht nur Heike Schauder.