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Wohnen in Wolfen Wohnen in Wolfen: Viele Mieter bleiben nach dem Umzug

Von Dieter Maertins 16.01.2002, 18:05

Wolfen/MZ. - Die Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen (WBG) will am Freitag offiziell ihr neues Domizil in der Otto-Schmidt-Straße 2 in Wolfen-Nord einweihen. Die alten Räumlichkeiten im Paul-Taube-Ring, so der technische Geschäftsführer Ralf Reske, seien denkbar ungeeignet gewesen. Das fünfstöckige ehemalige Wohngebäude war vor allem eine Zumutung für die Mieter. Das neue Gebäude mit seinen beiden Ebenen liege zentral, biete nicht nur kurze Wege für alle, sondern sei auch im Eingangsbereich barrierefrei.

Reske und Uwe Reinholz, kaufmännischer WBG-Geschäftsführer, sehen in dem Umzug ins Zentrum des Neubaustadtteils auch so etwas wie einen Schritt zu mehr Mieternähe. Auch die WBG hat mit dem allgemein anhaltenden Wegzug vor allem aus Wolfen-Nord zu kämpfen, obwohl, wie Reinholz sagt, bei ihr die Kurve des Mieterverlustes "langsam abflacht". "Wir haben ein Abriss- und Aufwertungskonzept", sagt Reinholz, "und das hat sich bewährt." Als eines der wichtigsten Argumente dafür führt er an, dass nach 60 Wohnungen im

Jahr 2000 im vergangenen Jahr insgesamt 170 Wohnungen der WBG abgerissen wurden, von denen etwa die Hälfte eigentlich noch Mieter hatte. "Rund 90 Prozent derjenigen, die umziehen mussten, blieben bei uns", sagt Reinholz. Er und Reske weisen entschieden die von Wolfens Baudezernent in einem Stadtratsausschuss geäußerte Ansicht zurück, wonach sich Wolfener Wohnungsgesellschaften zu wenig um das Bleiben von Mietern kümmerten. Wie Reske sagt, werden deren Bemühungen durchaus anerkannt. "Die Mieter ziehen bei unseren Maßnahmen mit", sagt er.

Auf das bisher erfolgreiche Umzugsmanagement setzt die WBG auch in diesem Jahr. Rund 300 ihrer Wohnungen will sie 2002 wegnehmen lassen, für zirka 160 Mieter ist zuvor eine neue Heimstatt zu finden. In etwa wird die Wohnungsgesellschaft in diesem Jahr das gleiche Investitionsvolumen zur Verfügung haben. "Das Gros der Mittel wird in die Aufwertung zukunftsträchtiger Wohnviertel fließen", sagt Reinholz. Es gelte, mit möglichst geringem Aufwand viel zu erreichen. Zunehmend werde sich die WBG dabei auch den Wohnkomplexen I und II in Wolfen-Nord zuwenden.