Keine Party am brennenden Baum Wie werden dieses Jahr die Weihnachtsbäume im Altkreis Bitterfeld entsorgt?

Wolfen - „Die Weihnachtsbäume kommen dorthin, wo sie hingehören: in den ökologischen Kreislauf“, sagt Hartmut Eckelmann, der Geschäftsführer der Kreiswerke Anhalt-Bitterfeld. „Die Bäume werden nach dem Einsammeln kompostiert und können nach einer gewissen Zeit als Erde wieder verwendet werden.“
Mit diesen Worte blickt der Kreiswerkechef auf die in diesem Jahr ausfallenden Baumverbrennungen, die sich vielerorts in den Jahren schon zu kleinen Volksfesten gemausert haben. Es seien schon enorme Mengen an Bäumen gewesen, die von den einzelnen Feuerwehren und Vereinen eingesammelt und in gemütlicher Runde verbrannt wurden, erinnert sich Eckelmann. Dass mit dem Wegfall dieser Art der Entsorgung die Arbeit der Kollegen der Entsorgungsfahrzeuge enorm steige, sei ihm bewusst.
Baum zur Biotonne stellen oder zur Entsorgungsstelle bringen
Soll heißen: Wer seinen Baum nicht selbst verwertet oder im eigenen Kamin verbrennt, kann ihn zum Entsorgungstermin der Biotonne mit auf die Straße stellen. Natürlich ohne Schmuck und Lametta. Auch kleine Schokogeschenke für die Kollegen seien nicht zweckmäßig. „Unsere Leute sind alle gut genährt“, meint er mit einem Augenzwinkern.
Natürlich könne der Baum auch zu den Öffnungszeiten bei den jeweiligen Entsorgungsstelle, wie zum Beispiel in Wolfen-Süd, gebracht werden. Externe Sammelstellen habe man jedenfalls nicht geplant.
Für die einzelnen Vereine und auch die Bürger der Kommunen ist das Verbrenn- und Versammlungsverbot weniger schön. Erstmals seit 26 Jahren führe man in Greppin diese Art des Neujahrsstarts durch, war vom Greppiner Feuerwehrverein zu erfahren.
Feuerwehren und ihre Vereine sind zum Nichtstun verdammt
Diese Tradition, die in dem Ortsteil von Bitterfeld-Wolfen ihren Anfang genommen hatte, sei für die Einwohner und ihre vielen Gäste immer ein schöner Höhepunkt im Terminkalender gewesen. Im nächsten Jahr wolle man allerdings gern wieder an die Aktion anknüpfen.
So wie in Greppin sieht es auch in den anderen Kommunen des Altkreises aus. Sowohl in Bitterfeld-Wolfen wie auch in Raguhn-Jeßnitz, Sandersdorf-Brehna, Muldestausee und Zörbig sind die Feuerwehren und ihre Vereine zum Nichtstun verdammt. „Wir haben in Thalheim zwar keine Verbrennung durchgeführt, aber in den anderen Ortsteilen war es schon eine Party“, sagt der amtierende Stadtwehrleiter von Bitterfeld-Wolfen, Daniel Lüdecke.
Informationen zur Abholung über Abfall-App fürs Smartphone
Wann die Biotonnen in den einzelnen Orten und Straßen abgeholt werden, erfahren die Bürger erstmals nicht aus dem gedruckten Abfallkalender, sondern auf der Internetseite des Unternehmens oder in der Abfall-App fürs Smartphone. „Wir haben jedes Jahr zig Tausend Abfallkalender gedruckt und wenig später in den Papiertonnen gefunden. Deshalb haben wir das jetzt digitalisiert“, erklärt der Geschäftsführer.
Zusätzlich wurden die Tourenpläne Ende des Jahres in den jeweiligen Amtsblättern veröffentlicht. Die Kreiswerke bitten darum, sich an die Leerungstermine der braunen Tonne zu halten und die Weihnachtsbäume nicht schon Tage zuvor auf Gehwegen oder Plätzen einfach abzulegen, denn das wäre streng genommen eine Ordnungswidrigkeit, erwähnt der Chef der Kreiswerke. (mz)