Wer füllt den Fressnapf? Wer füllt den Fressnapf?: Händler für Heimtierbedarf sucht in Großzöberitz neue Mitarbeiter

Großzöberitz - Der Mensch ist ein Tier, das Geschäfte macht, schrieb einst der Ökonom Adam Smith. Und gerade das Geschäft rund ums Tier brummt. Seit einigen Jahren lässt sich das beispielhaft an den Geschäftszahlen von Europas größtem Tierbedarfhändler Fressnapf ablesen, der neben der Autobahn 9 in Großzöberitz ein Lager für den boomenden Internethandel betreibt. Nun werden dringend Leute gesucht, die dort mit anpacken.
Ob Katzenstreu, Vogeltränke, Hundefutter oder ein komplettes Terrarium, alles lässt sich online ordern - und wird dann oft aus Großzöberitz angeliefert. Mehr als zwei Millionen Pakete verlassen das Lager pro Jahr. Im vergangenen Jahr durchbrach der Umsatz von Fressnapf erstmals die Zwei-Milliarden-Euro Grenze.
Dabei wächst das Geschäft im Internet um satte 18,5 Prozent, wie Fressnapf-Gründer Torsten Toeller erst im Februar verkündete. Dabei ist Toeller immer wieder mit Kritik konfrontiert, unter anderem weil beispielsweise die Gründung von Betriebsräten verhindert wird.
Das Lager an der A9 betreibt die 1990 gegründete Firma allerdings nicht selbst
Das Lager an der A9 betreibt die 1990 gegründete Firma allerdings nicht selbst. Sie hat das Liefergeschäft an den Dienstleister „Arvato Supply Chain Solutions“ ausgelagert, eine Tochter des Bertelsmann-Konzerns. „Wir rechnen in den kommenden Jahren weiter mit einer deutlichen Steigerung des Umsatzes und bauen die Strukturen entsprechend aus“, erklärt Jens Braun, der zuständige Logistik-Leiter bei Arvato.
Bis Ende des Jahres soll die Mitarbeiterzahl auf eine Zahl von etwa 400 verdoppelt werden. Ursächlich dafür sei auch das Weihnachtsgeschäft, in dem die Versandmengen laut Braun um fast ein Drittel zunähmen. „Offenbar bekommen auch viele Haustiere Weihnachtsgeschenke“, sagt er.
Die zuständige Arvato-Personalverantwortliche Magdalena Statnik erklärt: „Das Geschäft wächst gigantisch. Wir haben aber eine große Herausforderung und das ist das Personal.“ Gesucht würden Mitarbeiter in allen Bereichen der Lageristik, sowohl Gelernte als auch Ungelernte. Hinzu kämen kaufmännische Mitarbeiter und beispielsweise Schichtleiter. Dabei gehe es grundsätzlich um Festanstellungen Baulich soll es auf dem Gelände allerdings keine Veränderungen geben, wie Braun erklärt.
Der Standort in Großzöberitz hat bereits eine bewegte Geschichte hinter sich
Der Standort in Großzöberitz hat bereits eine bewegte Geschichte hinter sich. 1994 wurde dort ein Kommissionier- und Versandlager des Versandhändlers Neckermann errichtet. 2005 übernahm eine ehemalige DHL-Tochter für Neckermann den Betrieb des Lagers. Nach der Neckermann-Insolvenz übernahm schließlich die Essener Thelen-Immobiliengruppe das Lager und vermietete es an Arvato. Seit Sommer 2015 ist es der zentrale Standort des Online-Handels von Fressnapf.
Für die Tierfutter-Versender dürfte es inzwischen allerdings zunehmend schwierig werden, genügend Personal zu finden. Die Logistik- und Lageristikbranche hat auch in Mitteldeutschland mit zunehmendem Mangel an Fachkräften zu tun. (mz)
