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Wasser Wasser: Kleine Riede - großes Problem

Von michael maul 10.11.2013, 18:47
Hans Miedlich (li.) und Uwe Gildner am Dorfteich in Schrenz.
Hans Miedlich (li.) und Uwe Gildner am Dorfteich in Schrenz. andré kehrer Lizenz

schrenz/MZ - Die Einwohner des Zörbiger Ortsteiles Schrenz haben die Nase gestrichen voll. Seit drei Jahren spricht man von durchnässten Kellern und zugeschütteten Gräben und nichts ist seitdem passiert, machen die Einwohner bei der letzten Zusammenkunft am Freitagabend ihrem Herzen Luft. Sie wollen Taten sehen und vor allem wollen sie wieder trockene Keller in ihren Häusern.

Die Riede, ein kleiner Bach, der von Oppin bis nach Glauzig fließt um dann in die Fuhne zu münden, erregt derzeit nicht nur die Gemüter der Schrenzer Einwohner. Schon zum zweiten Mal haben sich die Betroffenen in der Sportgaststätte getroffen, um nach Wegen aus dem Dilemma zu suchen. Sogar die Landtagsabgeordnete der CDU, Brigitte Take, hat sich des Problems angenommen und verspricht, auch weiterhin an der Angelegenheit dran zu bleiben. Dass man das Problem nicht von heute auf morgen aus der Welt schaffen kann, ist den Einwohnern klar. Sie möchten aber Taten sehen.

Hannelore Wernicke ist die Frau, die seit der letzten Zusammenkunft vor vier Wochen durch Schrenz und die anderen betroffenen Orte gelaufen ist. „Wir müssen das Wissen der älteren Einwohner nutzen und daraus die notwendigen Schlussfolgerungen ziehen“, sagt sie in der bis auf den letzten Platz gefüllten Sportgaststätte. „Unsere Vorfahren haben schon gewusst, wie man mit dem Wasser umgehen muss“, fügt sie an und übt gleichzeitig Kritik an der Verwaltung, die scheinbar die Schrenzer Bürger im Stich lasse. „Wir haben bis jetzt noch keinen richtigen Ansprechpartner, der uns kompetent helfen kann.“ Erschreckt sei sie bei ihrem Weg durch die Orte darüber gewesen, wie viele Einwohner schon seit langer Zeit mit Wasser in den Häusern kämpfen müssen, beschreibt Hannelore Wernicke ihr unermüdliches Engagement.

„Ich nehme mir die Kritik an“, so Zörbigs Bürgermeister Rolf Sonnenberger (Bürger für Zörbig/Wählerliste Sport). „Die Probleme des Wassers sind im Stadtrat bekannt und werden anhand einer Prioritätenliste abgearbeitet“, sagt er. Dabei stehe der Ortsteil Löberitz an erster Stelle und es werde dort auch schon gearbeitet, erklärt der Bürgermeister den Ablauf. Dass es dabei unendlich viele bürokratische Hürden gebe, wolle er nicht kleinreden, so Sonnenberger. Das man Löberitz und Schrenz nicht vergleichen kann, erläutert er an dem Höhenunterschied der beiden Ortsteile zum Bach hin. Habe man in Löberitz einen größeren Höhenunterschied zwischen dem Ort und der Fuhne, so sei diese Differenz zwischen Schrenz und der Riede sehr klein.

„Wir müssen dort anfangen, wo es im Lauf der Riede zu Staus kommt“, zieht Brigitte Take ein Resümee. Das sei zum einen am neuen Brückenbauwerk in Rieda und zum anderen an den vielen Stellen, an denen der Bach verkrautet oder durch Laub in seiner Gewässertiefe zu gering ist, so Take. Um die Verkrautung in den Griff zu bekommen, wolle sie sich für den Einsatz von ABM-Kräften stark machen. „Was anderswo geht, dass muss auch in Schrenz funktionieren.“

Das Problem mit dem überlaufenden Dorfteich könne man vielleicht kurzfristig aus der Welt schaffen, meint Uwe Gildner. „Ich weiß noch von einem Graben, der für die Entwässerung gedient hat“, sagt er und stellt dafür sogar einen Teil seines Grundstückes zur Klärung seines Problems zur Verfügung. Ein Bürger nennt das nicht genügend tiefe Pflügen auf den Äckern als einen Grund für das steigende Grund- oder Schichtenwasser. „Die Bodenschichten werden nicht tief genug aufgelockert und dadurch kann das Wasser nicht versickern“, sagt er.

Dass man kurzfristig eine Lösung für das Wasserproblem erzielen könne, verneint der Moderator des Abends, Thomas Schmidt. Es sei aber sehr wichtig, dass sich die Bürger zusammensetzen und über das Problem reden. Nur so könne man es aus der Welt schaffen, so Schmidt.