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Was wird aus Schweinemarkt? Was wird aus Schweinemarkt in Bitterfeld?: Konzept für die Brache wurde bereits 2017 beschlossen

Von Frank Czerwonn 23.03.2019, 08:00
Wie soll es mit der Brachfläche im Herzen von Bitterfeld weitergehen? Ein echter Plan scheint noch nicht greifbar.
Wie soll es mit der Brachfläche im Herzen von Bitterfeld weitergehen? Ein echter Plan scheint noch nicht greifbar. Michael Maul

Bitterfeld - Die Brache zwischen Marktplatz und Goitzsche - von Einheimischen auch Schweinemarkt genannt - ist die größte Problemfläche in Bitterfelds Innenstadt. Lediglich der Zentrale Umsteigeplatz (ZUP) sorgt dort für etwas Belebung. Dabei handelt es sich um ein extrem wichtiges innerstädtisches Gebiet - verbindet es doch den Marktplatz mit dem See.

Doch seit Jahren sind alle Versuche einer Neugestaltung gescheitert. Zuletzt wurden 2015 die Goitzsche-Arkaden gekippt. Neue Hoffnung keimte auf, als die Stadt ein städtebauliches Konzept für das Gebiet Am Plan vorlegte und der Stadtrat dieses am 13. Dezember 2017 beschloss. Doch seitdem ist nichts passiert. Droht nun ein ewiger Schandfleck mit provisorischem Parkplatz mitten in der Stadt?

Bitterfeld-Wolfens Bau-Geschäftsbereichsleiter Stefan Hermann widerspricht dieser Vermutung, die immer mehr Bürger hegen: „Das städtebauliche Konzept hat nach wie vor Bestand und soll schrittweise umgesetzt werden.“ Allerdings sei man dabei auf Investoren angewiesen. Deshalb gebe es seitens der Stadt zwar eine Empfehlung, in welcher Reihenfolge die drei Bauflächen entwickelt werden sollten. Doch könne sich dies durch die Abstimmung mit den Investoren auch ändern.

Verhandlungen mit mit Handels- als auch mit Dienstleistungsunternehmen

Zudem weist Hermann darauf hin, dass man Prämissen festgelegt habe, die es den Investoren nicht leichter machen - beispielsweise den Erhalt des ZUP. „Wer hier investiert, will sich ja austoben. Wir jedoch bieten ihm ein Baufeld links und eines rechts - aber die Mitte mit dem ZUP muss bleiben.“ Da bedürfe es schon mehrerer Abstimmungen, bis eine zündende Idee auf dem Tisch liegt.

Doch auch wenn es nach außen hin aussehe, als würde nichts passieren, sei man mit Interessenten im Gespräch. „Allerdings hat sich noch kein Favorit herausgebildet.“ Laut Hermann verhandele man sowohl mit Handels- als auch mit Dienstleistungsunternehmen. „Und auch die Neubi ist aktiv beteiligt.“

Abgeschrieben habe die Stadt die wichtige Fläche an der Straße Am Plan keinesfalls. „Ich rechne im nächsten halben Jahr mit gewissen Entscheidungen zumindest zu einem der drei Baufelder.“ Dabei handele es sich dann entweder um das Gebiet zwischen Kindergarten und Mühlstraße oder um die an die Burgstraße angrenzende Fläche.

Mischung aus Wohnen, Dienstleistungen, Gastronomie, Einkaufen und Parken geplant

Das städtebauliche Konzept will die innerstädtische Brache als Gebiet entwickeln, dass Besucher der Goitzsche auch in die Stadt lockt. Doch im Gegensatz zum vorherigen Plan des Einkaufscenters Goitzsche-Arkaden setzt man auf eine kleinteilige Bebauung sowie eine Mischung aus Wohnen, Dienstleistungen, Gastronomie, Einkaufen und Parken. Auch Grün oder ein Spielplatz sind vorgeschlagen. Von konkreten Varianten und ihrer Umsetzung ist bislang aber nichts publik geworden.

Fest steht allerdings, dass die ersten Baumaßnahme in diesem Gebiet die Neugestaltung der Verkehrswege sein wird. Damit sind vor allem die Straßen des Bitterfelder Innenstadtrings gemeint, die bekanntlich spätestens ab 2020 grundhaft ausgebaut werden sollen. Die genauen Planungen beginnen demnächst auf Grundlage des Baugrund-Gutachtens.

Dafür waren im Januar zahlreiche Bohrproben genommen worden. Bei der Planung geht es auch um den künftigen Verlauf der Trasse vom Töpferwall über die Mühlstraße in die Straße Am Plan. Dessen aktuelle Versetztheit soll begradigt werden. Eine mögliche Variante dafür wäre ein kleiner Kreisverkehr. Allerdings hält Stefan Hermann davon wenig. (mz)