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Wacklige Knie und starke Griffe Was den Wolfener Fuhnefelsen 2025 so besonders macht

Die Stadt Bitterfeld-Wolfen und Ehrenamtler haben den Fuhnefelsen in Wolfen modernisiert. Jetzt ist Klettern auch für Schulgruppen und Kita-Ausflüge wieder möglich.

Von Thomas Schmidt 30.06.2025, 17:20
Erstmals ist auch die kleine Boulderwand wieder vollständig nutzbar – mit neuen Griffen, Fallschutz und sicheren Bedingungen für Kinder.
Erstmals ist auch die kleine Boulderwand wieder vollständig nutzbar – mit neuen Griffen, Fallschutz und sicheren Bedingungen für Kinder. (Fotos: Thomas Schmidt)

Wolfen/MZ. - Der Fuhnefelsen-Tag 2025 hat am Samstag zahlreiche Kletterbegeisterte in den Nordpark gelockt. Bei angenehmem Frühsommerwetter standen der große Kletterturm und erstmals wieder die Boulderwand für Kinder im Fokus. Dort, wo jahrelang ein Bauzaun stand, wurde geklettert, gerutscht und ausgiebig probiert – angeleitet von Mitgliedern der SG Chemie Wolfen und befreundeter Klettervereine.

Kinder entdecken Klettern

Möglich wurde das durch neue Haltegriffe, Fallschutzmatten und Fallschutzkies, den die Stadt Bitterfeld-Wolfen eingebracht hat. „Wir wollten Kindern eine Möglichkeit schaffen, ohne Angst und ohne Seil ins Klettern einzusteigen – das hat heute wunderbar funktioniert“, sagte Torsten Audorf von der SG Chemie Wolfen. Seit Jahren organisiert er den Fuhnefelsen-Tag mit viel persönlichem Einsatz und sieht in der neuen Boulderfläche eine wichtige Ergänzung. „Viele haben heute zum ersten Mal erlebt, wie sich Klettern anfühlt – das war unser Ziel.“

Auch Gerald Krug von der IG Klettern Halle/Löbejün war zufrieden. „Es war höchste Zeit, die kleine Boulderwand sicher und kindgerecht nutzbar zu machen. Jetzt gibt es große Griffe, einen durchgehenden Fallschutz und sogar durch den keinen kleinen Klettertunnel – das war früher undenkbar“, so Krug. Der gesamte Bereich sei nun auch für Schulen und Kitas interessant, weil sich die Kinder gefahrlos bewegen und ausprobieren können.

Der achtjährige Felix aus Wolfen gehört zu denen, die den neuen Bereich sofort begeistert angenommen haben. „Ich find es cool, dass man jetzt hier auch an dem kleinen Felsen klettern kann“, sagte er, nachdem er mit Leichtigkeit den Rundkurs an der Wand geschafft hatte. Für ihn ist klar: „Das will ich wieder machen.“

Auch Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU) war vor Ort und dankte allen Beteiligten. „Heute kann mit Unterstützung am Fuhnefelsen geklettert werden. Auch für kleine Kletterer ist etwas vorgesehen. Die Stadt hat Griffe erneuert und den Fallschutzkies ergänzt. Danke an die Organisatoren – insbesondere an Torsten Audorf“, sagte er bei seinem Rundgang. Am großen Turm, dem eigentlichen Fuhnefelsen, war ebenfalls reger Betrieb. Kletterer nutzten die gut gesicherten Routen, während Mitglieder der Bergfreunde Anhalt-Dessau Einsteigern halfen. Jens-Uwe Rähm vom Verein erklärte: „Das Schöne ist, dass Anfänger und Fortgeschrittene an derselben Wand üben können – je nachdem, welche Route und Technik man wählt.“ Die Anlage sei für viele der erste Kontakt mit dem Sport und damit eine gute Ergänzung zum eher technisch geprägten Hallenklettern.

Sport mit Zukunft

Der Kletterturm war nach seiner Errichtung im Rahmen der Expo 2000 lange Zeit ungenutzt, ehe er 2021 durch eine Sanierung wieder freigegeben wurde. Seitdem wird er jährlich durch einen unabhängigen Sachverständigen geprüft. „Das spart Kosten, ohne bei der Sicherheit Kompromisse zu machen“, betonte Audorf. Besonders gelobt wurde die neue Fachbereichsmitarbeiterin der Stadt, mit der die Abstimmung „einfach hervorragend“ funktioniere. Ziel aller Beteiligten bleibt es, die Anlage dauerhaft zu erhalten, zu beleben und mehr Menschen für den Klettersport zu gewinnen. „Es geht nicht um Leistung oder Tempo, sondern darum, gemeinsam etwas zu erleben und Vertrauen zu entwickeln – direkt hier bei uns vor der Haustür“, so Audorf.

Am Turm gibt Torsten Audorf das Kommando – Griff für Griff geht’s nach oben.
Am Turm gibt Torsten Audorf das Kommando – Griff für Griff geht’s nach oben.
(Thomas Schmidt)