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Softwarepanne bei Corona-Zahlen Warum die Sieben-Tage-Inzidenz für Anhalt-Bitterfeld am Montag falsch ist

19.04.2021, 14:57

Anhalt-Bitterfeld - 44,8 betragt die Sieben-Tage-Inzidenz für Anhalt-Bitterfeld am Montag laut Robert Koch Institut. Doch dieser Wert ist falsch, wie Kreisspercher Udo Pawelczyk betont. Ein Software-Fehler soll insbesondere ab Donnerstag für falsche Werte gesorgt haben.

Laut Pawelczyk wurden seitdem „die im Landkreis registrierten Neuinfektionen nicht oder nur unvollständig an das Robert Koch Institut übermittelt.“ Bund und Länder hatten sich aber auf diesen Wert für Entscheidungen zu Einschränkungen und Lockerungen der Corona-Maßnahmen geeinigt - statt auf die Werte von Sozialministerium oder vom Landkreis zu setzen. Beim Ministerium hat man am Montag einen Wert von 183,61 errechnet, der in Anbetracht des derzeitigen Infektionsgeschehens auch realistischer scheint.

„Der Softwarefehler konnte heute behoben werden“

Als Grund für die starke Abweichung führt Udo Pawelczyk die Umstellung auf die neue Melde-Software Sormas X an. Die Anwendung wird seit Anfang April genutzt, um die Daten zu übermitteln. „Der Softwarefehler konnte heute behoben werden“, erklärt der Kreissprecher am Montag. Am Dienstag sollen dann die Nachmeldungen erfolgen - das betrifft auch die Todesfälle. Laut Sozialministerium ist hier über das Wochenende ein weiterer hinzugekommen.

Anhalt-Bitterfeld ist früh in die Nutzung von Sormas eingestiegen. Die Software wurde vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung entwickelt. Die Software dient zur Kontaktnachverfolgung und integriert die Meldungen aus Laboren vor der Datenübermittlung. Damit soll eine mehrfache Buchführung und Mehraufwand vermieden werden.

Erfolgreich zur Ebola-Bekämpfung in Afrika im Einsatz

Vorher wurde vor allem auf eine in den 1990er-Jahren durch das Robert Koch Institut entwickelte Software namens Survnet gesetzt. Allerdings mussten die Daten zur Übermittelung an das Robert Koch Institut hier von Hand von einer in die andere Datenbank übertragen werden. Dieser Schritt soll mit Sormas entfallen. Seit Anfang April sei man laut Pawelczyk einer von 15 Landkreises, die auf die neuste Version Sormas X setzen.

Vorher wurde das Programm Sormas schon erfolgreich zur Ebola-Bekämpfung in Afrika sowie auf Landesebene in Frankreich und der Schweiz eingesetzt. (mz)