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Katastrophe in Bitterfeld Vor 45 Jahren explodiert Dampflok am Bahnhof – Bitterfeld - Kommt jetzt eine Gedenkstätte?

Am Bahnhof soll an das Lokunglück von 1977 mit neun Toten erinnert werden. Doch wo ist dafür der richtige Standort - direkt am Gleis oder doch auf dem Vorplatz? Darüber streiten die Stadträte.

Von Frank Czerwonn 09.07.2022, 09:00
Massive Schäden: Der explodierte Kessel hat das Führerhaus der Lokomotive auf dem Bitterfelder Bahnhof weggerissen.
Massive Schäden: Der explodierte Kessel hat das Führerhaus der Lokomotive auf dem Bitterfelder Bahnhof weggerissen. (Fotos: DPA)

Bitterfeld/MZ - Ein ohrenbetäubender Knall schockt am Nachmittag des 27. November 1977 die wartenden Reisenden am Bahnhof Bitterfeld. 200 Grad heißer Wasserdampf schießt aus der Lok des einfahrenden Schnellzugs D 567 von Berlin-Schöneweide. Dann reißt der explodierende Kessel das Führerhaus fort, fliegt durch die Luft und kracht rund 40 Meter entfernt auf das Gleis. Fünf Menschen sterben durch die Explosion am Bahnsteig, rund 50 werden verletzt, zwei erliegen später ihren Verletzungen. Auch der Lokführer und der Heizer kommen ums Leben. Dieser „Kesselzerknall“, der wegen zu wenig Wasser im Kessel geschah, war eines der schwersten Bahnunglücke in der DDR und die bislang letzte Kesselexplosion einer Dampflok in Deutschland. Nun soll am Bitterfelder Bahnhof daran erinnert werden. Doch unklar ist, an welcher Stelle genau.