1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Vom Winde verweht: Vom Winde verweht: Statt gelbem Sack die Tonne?

Vom Winde verweht Vom Winde verweht: Statt gelbem Sack die Tonne?

Von Sylvia Czajka 18.09.2013, 13:41
Der gelbe Wertstoffsack: manchmal vom Winde verweht.
Der gelbe Wertstoffsack: manchmal vom Winde verweht. dpa/archiv Lizenz

Bitterfeld/MZ - Die Region erwartet stürmische Zeiten. Der Herbst kündigt sich an. Und Torsten Schöne aus Bitterfeld hat da schon so eine Vorahnung. Die gelben Wertstoffsäcke werden auf Wanderschaft gehen. Gelangen auf Fahrbahnen, bekommen Risse. „Sie stellen auch eine potentielle Verkehrsgefährdung dar“, meint er. Seine Bitte deshalb: statt der gelben Säcke gelbe Tonnen, „um solche Verschmutzungen bei Sturm zu vermeiden“.

 Ob die Entsorgungsfahrzeuge nun gelbe Säcke mitnehmen oder die Tonnen entleeren, sei doch egal, woanders gehe das schließlich auch. „Warum nicht im Altkreis Bitterfeld?“ fragt er. Und er wäre auch bereit, die Tonne auf eigene Kosten anzuschaffen.

 Die MZ reichte die Frage an Hartmut Eckelmann, Geschäftsführer der Wolfener Recycling GmbH, weiter und erhielt Antwort.

 „Das System, wie hier im Altkreis entsorgt wird, geben wir nicht vor“, erläutert Eckelmann. „Das machen jene Firmen, die die Verpackungen im Auftrag der Inverkehrbringer in den Verwertungskreislauf zurückbringen.“ Solche Inverkehrbringer können zum Beispiel Molkereien sein, die Joghurtbecher und Milchpackungen in Umlauf geben. Jene sind verpflichtet, die leeren Verpackungen entweder selbst zurückzunehmen oder sich an einem flächendeckenden dualen Entsorgungssystem zu beteiligen. Und die Betreiber dieses Systems - das sind nur wenige Firmen - bestimmen in ihren Ausschreibungen die Konditionen. Deshalb ist die Entsorgung regional unterschiedlich.

 „Wenn wir also die Bedingungen verändern, verstoßen wir gegen den geltenden Vertrag. An uns sind schon viele Bürger herangetreten, die darauf aufmerksam machten, dass die Säcke schnell reißen oder von Tieren zerrissen werden“, so Eckelmann weiter. „Wir kennen das Problem also.“

Deshalb unterbreitet er jetzt einen Lösungsvorschlag: Der Kunde kann bei den Anhalt-Bitterfelder Kreiswerken eine gebrauchte Tonne gegen einen Obolus erwerben, um dort die gelben Säcke bis zum Abfuhrtag zu lagern. An diesem muss er die Tonne mit geöffnetem Deckel am Straßenrand aufstellen, damit dies für die Abholer erkennbar ist. Sie können dann die Säcke herausnehmen und entsorgen. „Mehr können wir nicht anbieten.“