Vielfältiges Engagement Vielfältiges Engagement: Dachdeckermeister aus Sandersdorf erhält Verdienstkreuz

Sandersdorf - Tue Gutes und sprich nicht darüber - so könnte das Motto von Georg Effertz lauten. Der 63-jährige Dachdeckermeister schlägt nicht nur beruflich Brücken zwischen alten und neuen Bundesländern, sondern ist vielfältig in Kommunalpolitik und gemeinnützigem Bereich aktiv - als Stadtrat, in der Bürgerstiftung, im Kirchenvorstand, im Sportverein-Beirat, im Städtepartnerschaftsverein oder als Unterstützer der Bitterfelder Tafel. Dafür wurde er jetzt mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet - überreicht von Sven-Georg Adenauer (CDU), dem Enkel des ersten Bundeskanzlers.
Adenauer ist Landrat des Kreises Gütersloh, in dem Effertz’ Heimatstadt Rheda-Wiedenbrück liegt. Seit 30 Jahren ist dieser dort Obermeister der Dachdeckerinnung, wurde 2010 Vize-Kreishandwerkermeister.
Und doch ist Effertz ein Fan der Bitterfelder Region, arbeitet jede Woche zwei Tage in Sandersdorf. Denn seit 1990 ist er zugleich Geschäftsführer der dortigen Bitterfelder Dachdeckungsgesellschaft. „1989 haben Mitarbeiter der damaligen PGH Kontakt mit mir aufgenommen, um den Übergang zu einer GmbH gemeinsam zu vollziehen“, erinnert er sich. Damals hatte er keine Vorstellung, wo Bitterfeld oder Sandersdorf liegen.
Rund 30 Mitarbeiter hat seine hiesige Firma von Georg Effertz inzwischen
„Ich musste erst im Atlas nachschauen.“ Inzwischen ist er hier längst heimisch geworden. „Spätestens nach drei Jahren schlugen zwei Herzen in meiner Brust“, sagt Effertz. „Eines für die Stadt, wo ich geboren wurde, und eins für den Raum Bitterfeld.“
Rund 30 Mitarbeiter hat seine hiesige Firma inzwischen. Die Auftragslage sei zufriedenstellend bis gut. „Aktuell haben wir wegen der letzten Stürme gut zu tun.“ Und sein Unternehmen wird von anderen Firmen geschätzt, weiß er. „Haben diese Aufträge in Stuttgart oder München, zum Beispiel im Hallenbau, dann fahren unsere Dachdecker mit.“
Der 63-Jährige hat seit Anfang der 90er Jahre eine Wohnung in Sandersdorf. Als seine beiden Söhne noch Kinder waren, habe die Familie viele Wochenenden hier verbracht. „Noch heute zeigt meine Frau regelmäßig Bekannten die Gegend.“ Ebenso wie Effertz selbst. Er hat auch Landrat Adenauer und zwei Sparkassendirektoren eingeladen und ihnen gezeigt, wie toll sich alles entwickelt hat.
„Die Gegend hier bietet wirklich Lebensqualität, auch wenn manche das anders sehen“
Und im Juni wird er bei seinen Rotariern über die Wandlung von Bitterfeld erzählen. „Die haben mich darum gebeten.“ Denn längst habe sich bei vielen Menschen in den alten Bundesländern das Bild vom Osten gewandelt.
Und wo ist sein Lieblingsplatz hier? „Es gibt viele Orte, wo ich gerne hingehe. Weil ich sehen will, wie sich alles entwickelt.“ Da er nicht ständig hier sei, falle ihm das umso mehr auf. Er freue sich, wenn er an der Goitzsche entlang laufe.
„Die Gegend hier bietet wirklich Lebensqualität, auch wenn manche das anders sehen.“ Er erinnere sich gut, wie die Luftqualität 1990 war, sagt er, und wie die Industriegelände aussahen. „Und schauen Sie sich heute um. Es ist doch super, was hier funktioniert hat.“ (mz)