Wettwerb ausgewertet Urkunden für 28 Firmen - Warum Anhalt-Bitterfeld Gewinner im Arbeitsleben kürt
Eine Jury hat 28 Firmen und Institutionen aus dem Landkreis als familienfreundliche Unternehmen eingestuft.

Wolfen/MZ - „Am Ende haben sie alle gewonnen“, so lautete das Fazit von Birgit Enkerts. Die stellvertretende Geschäftsstellenleiterin für die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau saß in der Jury für den Wettbewerb „Familienfreundliches Unternehmen 2021“.
Den lobte bereits zum zehnten Mal der Landkreis Anhalt-Bitterfeld aus. Die neunte Auflage war übrigens nicht zu schlagen. 2018 bewarben sich 32 Unternehmen und Institutionen um das begehrte Siegel. 2021 waren es 28, die dem Wettbewerb in seiner Jubiläumsauflage alle Ehre machen. Darunter 19 aus dem Altkreis Bitterfeld, acht aus dem Köthener Raum und ein Unternehmen aus Zerbst.
Würdige Gastgeber für die finale Ehrung waren dieses Mal die Kita Buratino und das Mehrgenerationenhaus in Wolfen. Familienfreundliche Personalpolitik durch flexiblere Arbeitszeitmodelle und -bedingungen oder geregelte Kinderbetreuung tragen unter anderem dazu bei, das Arbeitnehmer, sei es als Elternteil oder pflegende Angehörige auch beruflich alles miteinander vereinbaren können, hieß es von den Laudatoren.
Obst und Gemüse kostenlos
Mit einem anonymisierten Betreuungsprogramm punktete beispielsweise die Essentra Packaging GmbH. Das Unternehmen zählt am Standort Wolfen etwa 180 Mitarbeiter und gehört zu den führenden Herstellern von Sekundärpackmitteln für die pharmazeutische Industrie. Personalchefin Heike Kahlert und Mitarbeiterin Silvana Stieme wissen, jeder kann mal Probleme bekommen.

Und hier sind Menschen da, die helfen wollen, und es auch können. Je nach Situation werden individuelle Lösungen für Mitarbeiter und ihre Sorgen gefunden, erläutern sie. Auch gesunde Ernährung spiele bei Essentra eine wichtige Rolle. Täglich gibt es Obst und Gemüse kostenlos.
Ohne Schichtsystem
Beim Entsorgungsfachbetrieb Udo Achtert in Aken, der in dritter Generation besteht, ist der Fokus aufs Familiäre gerichtet. Das Unternehmen beschäftigt 26 Mitarbeiter, teilt Doreen Achtert mit. „Wir frühstücken zusammen.“ Und während der Corona-Zeit waren auch die Kinder der Kollegen mit auf Arbeit.
„Die Nähe zur Familie ist uns wichtig“, findet nicht nur die Prokuristin von der Elbe, sondern auch Daniel Dorn, der Geschäftsführer der System-Instandsetzung und Service GmbH (SIS). „Bei uns gibt es kein Schichtsystem und keiner reist mehr auf Montage“, erzählt er. „95 Prozent unserer Arbeit leisten wir im Chemie- und Technologiepark. Wir haben 50 Mitarbeiter und sind ein 100 Prozent regionales Unternehmen“, so Dorn.
Anlässlich der zehnten Auflage des Wettbewerbs ist auch eine Broschüre erschienen. Die finden Interessierte übrigens auf der Homepage des Landkreises unter www.anhalt-bitterfeld.de.