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Ungewöhnlicher Vorstoß Ungewöhnlicher Vorstoß: Eine neue Taxe für das Weltkulturerbe?

03.04.2002, 12:35

Wörlitz/MZ/hü. - Dafür sorgen könnte ein eher ungewöhnlicher Vorschlag der Bündnisgrünen um Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer: Die Einführung einer so genannten Taxe für das Weltkulturerbe. Allerdings gibt es dafür im Gegensatz zur bekannten Kurtaxe keine rechtliche Regelung.

Trotzdem bezeichnete die grüne Bundestagsabgeordnete Steffi Lemke den Vorstoß als "eine ganz gute Idee", für die möglicherweise eine Ausnahmegenehmigung möglich sei.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten stünde natürlich die Kulturstiftung. Dort sei schon Interesse signalisiert worden. Reiseunternehmen und Hoteliers sollen aber auch noch ins Boot geholt werden.

Die möglichen Einnahmen, so wird weiter erklärt, sollten dann "zweckgebunden für ein Vorhaben" eingesetzt werden. Möglicherweise für die Sanierung eines historischen Objektes. Denkbar sei auch die Förderung von kulturellen Veranstaltungen. Die Kulturstiftung musste in diesem Jahr hier den Rotstift ansetzen (die MZ berichtete).

Der Einsatz der Mittel aus der neuen möglichen Geldquelle - etwa 800 000 Menschen besuchen jährlich Parkstadt und Gartenreich - sollen aber ausschließlich der "Pflege des Weltkulturerbes" dienen, wird betont. Dieser hohen Verantwortung fühle man sich verpflichtet.

Es gibt auch schon konkrete Vorstellungen über den möglichen Ablauf des Procedere. So sollen Tageskarten angeboten werden. Die Interessenten, die Touristen und Gäste, könnten mit "verschiedenen Vorteilsgewährungen" zum Kauf animiert werden.

Gemeint seien vergünstigte Eintrittspreise oder Rabatte in den Hotels und Gaststätten. "Wer hier ein Essen bestellt, bekommt ein Gratisgetränk dazu", wird als ein mögliches Beispiel genannt. Natürlich müsse man sich dafür noch die Partner suchen. Doch die Gastronomen, so ist sich die Runde sicher, werden bestrebt sein, dass ihr Haus auf der Karte vertreten ist, können doch so Gäste gebunden werden.