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Kulturhaus Überraschung: Amateurtheater Wolfen spielt doch noch einmal sein Märchenstück

Zusätzliche Vorstellung der „Bremer Stadtmusikanten“. Grund ist eine Absage. Zugeich werden Ideen für neue Inszenierung entwickelt.

Von Frank Czerwonn 22.01.2022, 12:00
Neben den Grimmschen Stadtmusikanten Esel, Hund, Katze und Hahn spielen in der Wolfener Version auch freche Hühner mit.
Neben den Grimmschen Stadtmusikanten Esel, Hund, Katze und Hahn spielen in der Wolfener Version auch freche Hühner mit. Foto: André Kehrer

Wolfen/MZ - Eigentlich war der Vorhang für das Amateurtheater Wolfen endgültig gefallen. Nach der Premiere Mitte November und vier Vorstellungen am dritten Adventwochenende war der Aufführungereigen des Märchens „Die Bremer Stadtmusikanten“ im Kulturhaus Wolfen beendet. Da wegen der Corona-Regeln die Vorstellungen in den großen Saal verlegt werden mussten, konnten pro Vorstellung rund 220 Gäste die aktuellste Inszenierung sehen. Mehr war nicht vorgesehen - bis jetzt. Denn nun überrascht das Ensemble mit der Ankündigung, dass man das Stück doch noch einmal spielen wird: Die Zusatzvorstellung findet am Sonntag, 27. Februar, um 10 Uhr im Kulturhaus statt. „Schuld“ ist eine Absage.

Denn an diesem Tag wollte das Amateurtheater sein Stück eigentlich bei den Bernburger Theatertagen vorstellen. Dort ist das Ensemble seit dem Start dieses Treffens 1996, an dem verschiedene Theaterensembles teilnehmen und das auch als Forum des Austausches fungiert, immer zu Gast gewesen. „Doch unmittelbar vor Weihnachten sagten die Organisatoren die Theatertage ab“, erzählt Jana Respondek vom Amateurtheater. Damit war der krönende Abschluss für die Stadtmusikanten plötzlich futsch.

Das Ende der Vorstellungen kam zu plötzlich

Für die Darstellerinnen und Darsteller ein unbefriedigendes Gefühl - das jedenfalls wurde bei einem Gespräch in der vergangenen Woche deutlich. „Wir hatten alle das Gefühl, dass das Stück nicht abgespielt ist. So ein abruptes Ende finden wir nicht gut“, schildert Respondek die emotionale Lage im Ensemble. Deshalb habe man beschlossen, statt in Bernburg einfach das Stück noch einmal als Abschiedsvorstellung zu Hause, also im Kulturhaus Wolfen, zu spielen. Die Idee, das erst später im Jahr umzusetzen, wurde dagegen verworfen.

Die Anfrage beim Kulturhaus sei schon nach einem Tag positiv beantwortet worden. Das ist eine Gewinnsituation für alle Seiten: Das Amateurtheater kann die Geschichte seiner Bremer Stadtmusikanten, wo man wegen Corona immer wieder mit Problemen zu kämpfen hatte, zu einem runden Abschluss bringen, das Kulturhaus kann den wegen der aktuellen Bestimmungen eh etwas gelichteten Spielplan stärken und Einwohner, die das Märchenstück bislang nicht sehen konnten, haben jetzt eine neue Chance.

Für das Ensemble bedeutet diese Entscheidung allerdings noch einmal intensive Arbeit. Da muss der Text noch mal fest ins Gedächtnis gerufen werden, die Abläufe auf der Bühne rekapituliert und die Requisiten überprüft werden. Schließlich soll ja alles wie am Schnürchen laufen. Das Gute ist, dass sich wegen Bernburg alle Mitspieler dieses Februar-Wochenende sowieso schon freigehalten haben.

Im Kulturhaus Wolfen gilt 2G-Plus für die Zuschauer

Für die Zuschauer im Saal wird die 2G-Plus-Regelung gelten. Das heißt das Geimpfte und Genesene noch einen aktuellen Test brauchen. Befreit sind davon jedoch entsprechend der Landesregelung alle, die bereits eine Boosterimpfung bekommen haben. Auch Kinder unter 18 Jahren brauchen keinen Test, da diese bereits in den Schulen regelmäßig getestet werden. Und wie sieht es mit Masken aus? „Die muss man nur im Kulturhaus auf dem Weg zu seinem Platz tragen“, erklärt Kulturhauschefin Gabriela Schulze. „Nicht aber bei der Vorstellung. Das ist ja das Gute an 2G-Plus.“

Doch die Mitglieder des Amateurtheaters sehen auch schon über den Februar hinaus. Fest steht laut Jana Respondek bereits, dass es auch in diesem Jahr eine märchenhafte Weihnachtsinszenierung geben soll. Und sogar der Regieposten dafür sei bereits besetzt. „Conny Thiele, die ja bereits unsere Fassung von ,Die Bremer Stadtmusikanten’ auf die Bühne gebracht hat, wird erneut Regie führen.“ Derzeit wird geschaut, wer alles bei der neuen Inszenierung mitmachen will. Danach geht es an die Stückauswahl. „Es wird etwas Märchenhaftes sein. Das erwartet unser Publikum einfach und es passt am besten in den Advent.“ Thiele wird nicht nur für die Regie, sondern auch für die Textfassung zuständig sein. „Wir hoffen, dass wir dieses Mal das Märchenstück ganz normal - also ohne Verschiebungen und möglichst auch ohne Corona-Auflagen - zur Premiere bringen können“, nennt Respondek den großen Wunsch des Ensembles und sicherlich auch der Zuschauer.