Trotz Corona Trotz Corona: Kanuten aus ganz Deutschland haben sich in Sandersdorf getroffen

Sandersdorf - Unerbittlich brennt die Sonne vom Himmel. Auszuhalten ist es nur im Schatten der großen Bäume oder im Wasser. Aber auch auf dem Wasser ging es am Wochenende auf der Förstergrube in Sandersdorf hoch her.
Paddler im Alter von 35 bis 60 Jahren aus ganz Deutschland haben sich getroffen, um über die ausgefallenen Wettkämpfe zu reden und auch um selbst in den Einer oder Zweier zu steigen und auf einer Wettkampfstrecke ihr Können unter Beweis zu stellen. Und nicht nur die Sportler, auch die Familien sind bei den Treffen oft dabei.
„Wir haben unsere Sportkameraden eingeladen, mit denen wir schon viele Jahre gemeinsam auf dem Wasser unterwegs sind und so manchen Wettkampf ausgetragen haben“, sagt Lutz Wilke vom Sandersdorfer Kanuverein. Man wolle dabei keine Rekorde brechen oder olympische Normen erobern. Es gehe einfach um die sportliche Betätigung und das freundschaftliche Treffen.
Ausgefallenen Deutschen Meisterschaften und die Verschiebung der Olympischen Spiele
„Wer so lange auf dem Wasser unterwegs ist, der findet unter Gleichgesinnten auch viele Freunde“, beschreibt Wilke das fast schon familiäre Treffen auf dem Gelände des Kanuvereins an der Förstergrube. Zelte stehen im Schatten und am Abend wird geplaudert.
Natürlich stehen dabei solche Punkte wie die ausgefallenen Deutschen Meisterschaften, die Verschiebung der Olympischen Spiele oder die vielen Landes- und Bezirksmeisterschaften, die aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht stattfinden können, auf der Agenda. Aber die Sportler lassen sich nicht unterkriegen. „Wir müssen nach vorn blicken und uns Gedanken über die Zukunft machen“, sagt Heiko Ahrens aus München. Dem stimmen seine Mitstreiter aus Regensburg, Leipzig, Dresden und natürlich aus Sandersdorf zu.
Großes Lob sprechen die Gäste dem Verein und auch der Stadt Sandersdorf-Brehna aus. „Solch prima Bedingungen haben wir bei uns nicht“, sagt Costa aus Oberschleißheim in Bayern. „Ich muss zum Trainieren rund 60 Kilometer fahren“, sagt er weiter.
„Wir wollen den Sport für viele Menschen und vor allem für die Jugend attraktiv machen“
Hier könnten die Sportler gleich vor der Haustür ins Boot steigen und auf dem wunderbaren See trainieren. „So etwas nenne ich eine prima Gelegenheit, um sportliche Höchstleistungen zu bringen“, sagt der Bayer. Aus diesem Grund finde er es auch sehr gut, dass sich die Sandersdorfer vor den Karren gespannt hätten und das „Altersklassentreffen Deutschland“ organisiert haben.
Für Vereinschef Lutz Wilke ist so etwas nicht unbedingt Normalität, gehört aber zum sportlichen Leben dazu. „Wir haben hier etwas geschaffen, worauf wir stolz sein können“, sagt er und zeigt auf die neue große Bootshalle, die trotz einer nicht unbedingt üppig gefüllten Vereinskasse aus dem Boden gestampft wurde. „Wir wollen den Sport für viele Menschen und vor allem für die Jugend attraktiv machen und können mit unserer Anlage punkten“, sagt er.
Sehr schön findet Wilke auch die beiden Pokale, die von einer sozialen Einrichtung aus Merseburg angefertigt wurden und die die Sieger mit nach Hause nehmen können. „Aber nur bis zum nächsten Mal“, meint er lachend. Schließlich handele es sich um einen Wanderpokal, der immer wieder neu erkämpft werden müsse. Dafür seien es aber auch Unikate, die es so nicht ein zweites Mal gibt. (mz)

