Texplast investiert in Wolfen Texplast investiert in Wolfen: Flaschenrecycler steht vor Erweiterung am Standort

Wolfen - Weiterer Meilenstein für den PET-Flaschen-Recycler Texplast in Wolfen: Das Unternehmen kooperiert künftig mit dem österreichischen Verpackungshersteller Alpla. „Wir haben schon immer zusammengearbeitet und bauen unsere Kooperation jetzt aus“, erklärt Texplast-Geschäftsführer Rico Seiler der MZ.
„Das stabilisiert unseren Betrieb weiter und macht uns noch attraktiver für unsere Kunden.“ Er sei stolz auf sein Team in Wolfen, das diesen Schritt ermöglicht habe. „Das sind tolle Aussichten für die Zukunft.“
Wolfener PET-Recycler Texplast: Bedeutung des Regranulat-Geschäfts wächst
Texplast hat den Kunststoff-Verarbeiter Alpla als langfristigen Abnehmer von Regranulat gewonnen. Dieses kristalline Produkt aus alten PET-Flaschen kann für neue Flaschen verwendet werden. Alten Plastik-Flaschen wird dadurch neues Leben eingehaucht.
Durch die Kooperation wächst die Bedeutung des Regranulat-Geschäfts in Wolfen. Texplast wird deshalb im Chemiepark investieren und sich nach Angaben des Geschäftsführers eine dritte Regranulinierungslinie anschaffen. Möglicherweise entstehen dadurch auch neue Arbeitsplätze bei Texplast. Rico Seiler wollte sich aber darauf noch nicht festlegen.
„Wir müssen zuerst Erfahrungen an der neuen Maschine sammeln.“ Für diese Erweiterung wolle man einen Anbau an einem Altgebäude der früheren Filmfabrik abreißen und eine neue Halle errichten. Die drei Regranulierungslinien können insgesamt mehr als 3.000 Tonnen Regranulat pro Monat herstellen.
Lkw-Verkehr in Wolfen soll nicht weiter zunehmen
Der Lkw-Verkehr am Texplast-Firmengelände werde durch die Kooperation nicht weiter zunehmen. Denn andererseits nehme der Transport von anderen, groberen Plastikteilen künftig ab.
Die Kooperation mit Alpla bedeutet auch: Der Konzern nimmt künftig mehr farbige, bunte Plastikmaterialien an. Sie werden in Kölleda zu PET-Bändern verarbeitet, die zur Sicherung von Gütern dienen. In Kölleda sitzt der Mutterkonzern von Texplast, die Fromm Plastics GmbH.
Alpla konzentriert sich auf das Geschäft mit farblosen Kunststoffen, die Österreicher können auf die farbigen Kunststoffe also verzichten. Man brauche vor allem lebensmitteltaugliches, klares Regranulat, erklärt der Alpla-Recyclingleiter Georg Lässer in einer Presseerklärung. „Die Zusammenarbeit unserer Recyclingbetriebe wird Menge und Qualität der Rohstoffe für die Produktion beider Seiten sichern.“ Beide Unternehmen betreiben Recyclingwerke für PET-Flaschen und sichern so die Rohstoffversorgung der eigenen Produktionsbetriebe, heißt es.
Wolfener Flaschenrecycler wächst kontinuierlich
Texplast wächst damit kontinuierlich weiter. Die Luftaufnahme des Standorts zeigt, wie groß der Betrieb mittlerweile geworden ist. Zuletzt hatte der Flaschenrecycler ein weiteres Grundstück erworben, um seine Lagerfläche erneut erweitern zu können.
Durch die Kooperation soll die Recyclingquote verbessert werden. Die Themen Recycling und Umweltschutz sind in aller Munde. Jüngst hatte die EU eine Strategie präsentiert, wie sie Plastikabfälle reduzieren möchte. In der Wirtschaft stellen Schuhhersteller Schuhe aus recyceltem Plastik aus den Ozeanen her. Die Wiederverwertung von PET-Flaschen wird also immer bedeutsamer.
CO2-Emissionen reduzieren durch verkleinerte Transportwege
Außerdem wollen Fromm Plastics und Alpla durch ihre Kooperation CO2-Emissionen reduzieren, indem sie Transportwege verkleinern. Alpla-Kunden in Deutschland würden beispielsweise künftig durch den hiesigen Kooperationspartner bedient.
Ein weiterer Vorteil der Kooperation sei der vereinfachte Zugang zu neuen Märkten. Fromm Plastics erhalte nun einen besseren Zugang auf osteuropäische Märkte, auf denen sich Alpla bereits bewegt.
Texplast in Wolfen beschäftigt laut eigenen Angaben rund 100 Mitarbeiter. Jährlich würden auf dem Firmengelände rund 54.000 Tonnen an Flaschen verarbeitet. Seit 2004 ist der Betrieb eine Tochter von Fromm Plastics. (mz)